Argonauta Kapitel 01-02
Datum: 29.06.2018,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byPanthera_tigris
... einschüchternd. Sein Händedruck war warm und fest.
„Danke, es freut mich ebenfalls, Sie kennenzulernen, Herr Professor", antwortete Julia schüchtern.
„Bitte nennen Sie mich David, wir sind hier nicht so förmlich."
„Julia", antwortete Julia.
„Haben Sie Hunger?", fragte Fisher.
„Ein bisschen."
„Dann kommen Sie, ich lade Sie ein. Ich bin übrigens sehr von Ihnen beeindruckt. Wenn doch nur alle meine Studenten in meinen Vorlesungen so mitdenken würden wie Sie."
Julia errötete leicht und folgte Fisher dann in die Mensa.
David Fisher entpuppte sich als freundlicher, wissbegieriger Mann, der während ihres Mahls eine angeregte Diskussion mit Julia führte. Schwärmend wie ein begeisterter Schuljunge erzählte er ihr von seinen bisherigen Abenteuern auf der
Argo
.
„Sie müssen sich das Schiff unbedingt ansehen, Julia", sagte er euphorisch.
Julia ließ sich umgehend von Fishers Begeisterung anstecken. „Das würde ich wirklich sehr gerne. Ich kann es ehrlich gesagt kaum erwarten, endlich das Schiff zu sehen, das für die nächsten Monate mein Zuhause sein wird."
„Wie wäre es mit Morgen, Julia? Treffen wir uns doch einfach gegen Mittag im Hafen. Sagen wir um zwölf? Dann zeige ich Ihnen die
Argo
und stelle Ihnen die Crewmitglieder und die anderen Wissenschaftler vor."
„Gerne", antwortete Julia.
„Lassen Sie sich von meiner Sekretärin einfach eine Wegbeschreibung geben. Im Übrigen habe ich für Sie einen Account für das Universitätsnetzwerk anlegen ...
... lassen. Damit haben Sie Zugriff auf die Universitätsbibliothek und die Online Lernplattform. Ich habe mir außerdem die Freiheit gegeben, Ihnen gleich ein paar Artikel zum Thema Ihrer Doktorarbeit zu schicken. Die sollten Sie bitte in der nächsten Zeit durcharbeiten und bis wir nächste Woche in See stechen werden alle gelesen haben. Wenn Sie Fragen haben, können Sie mir jederzeit eine Mail schicken oder mich anrufen." „Natürlich, Herr Pro ... David. Das werde ich. Ich freue mich schon darauf."
Fisher legte seine Hand auf Julias Unterarm. Sie fragte sich, ob er ihre Nähe suchte. Verwarf dann aber den Gedanken sofort wieder.
„Wie steht es eigentlich um Ihre Tauchfähigkeiten, Julia?"
Julia zuckte mit den Schultern. „Es geht so. Vor ein paar Jahren habe ich einen Tauchkurs am Roten Meer gemacht als ich mit meinen Eltern im Urlaub war. Und in Leipzig habe ich am Kulkwitzer See regelmäßig Tauchkurse belegt. Ich weiß, mit einem echten Riff ist das natürlich nicht zu vergleichen, aber ich kenne mich ganz gut aus."
Augenzwinkernd bemerkte Fisher: „Sehr gut. Dann wird Ihnen die große Ehre zuteilwerden, gleich am ersten Tag zu demonstrieren, was Sie können."
Am Nachmittag war Julia in ihr kleines Zimmer zurückgekehrt. Grübelnd lag sie in ihrem Bett und starrte die weiße Decke an. Sofort stieg in ihr das nur allzu vertraute Gefühl der Einsamkeit hoch. Ein Gefühl, das seit Toms Tod ein ständiger Begleiter war, wenn Julia sich allein und ohne Ablenkung in einem Raum befand. ...