1. Deus ex machina Teil 05


    Datum: 09.07.2021, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byUnfein

    ... die Zeit gehabt zu erkennen, wer oder was sie angegriffen hatte.
    
    Die Androidin fuhr ihre Klingen ein und huschte durch die Türe ins Treppenhaus.
    
    Da sie nicht einschätzen konnte, ob sie nicht doch jemanden übersehen hatte, musste sie, um sicher zu gehen, in der Wohnung nachschauen.
    
    Sie traf aber, wie sie es erwartet hatte, niemanden mehr an.
    
    Nun musste sie sich beeilen, bevor die Stationswache und/oder Verstärkung ihrer Feinde eintraf.
    
    Der Vorfall war mit Sicherheit nicht unbeobachtet geblieben.
    
    Auf der Straße brannte ein Gleiter lichterloh und überall lagen Leichen herum.
    
    Auf geradem Weg durch die Eingangstür zu Simon zu gelangen war im Augenblick undenkbar, daher entschloss sie sich, ihn auf einem etwas unkonventionelleren Weg aufzusuchen.
    
    Sie spurtete zurück auf das Dach, nahm Anlauf, beschleunigte und sprang mit hoher Geschwindigkeit vom Rand in Richtung des Hauses von Simon Pratt.
    
    Da sie jedoch alleine mit dem Sprung nicht die gesamte Straßenbreite würde überqueren konnte, zündete sie für einen kurzen Augenblick die Mikro-Antigravtriebwerke, die sie in ihre Stiefel eingearbeitet hatte.
    
    Dieser Zusatzschub reichte perfekt aus, um sie sicher und sanft landen zu lassen.
    
    Sie sah sich um.
    
    Auch hier gab es eine Türe, die nach unten führte, aber sie war, wie die Androidin feststellte, verschlossen. Das Schloss war allerdings nur mechanisch und nachdem sie es mit ihrem Handlaser auf niedriger Stufe zu Schlacke geschmolzen hatte, vermochte ...
    ... sie den Zugang problemlos zu öffnen.
    
    Sie scannte die Umgebung auf elektronische Überwachungsgeräte, konnte aber keine aktive Alarmanlage feststellen.
    
    Vorsichtig und lautlos betrat sie die Treppe, die nach unten führte.
    
    Sie führte, im Gegensatz zu dem Gebäude gegenüber, direkt hinab in eine große, edel eingerichtete Atelierwohnung.
    
    Es war dunkel, aber das störte sie nicht, da sie ja immer noch ihre Nachtsicht aktiviert hatte.
    
    „Hände hinter den Kopf und keine Bewegung!", hörte sie in diesem Augenblick eine männliche Stimme schräg hinter sich, kurz nachdem sie die letzte Stufe verlassen und den teuren Parkettboden betreten hatte.
    
    Sie verfluchte erneut ihre mangelnde Kampfpraxis und ihre fehlende Vorsicht.
    
    Sie hätte den Bereich erst auf Lebensformen scannen müssen, darauf aber verzichtet, da sie in diesem Gebäude keine Gefahrenquelle erwartet hatte.
    
    Da sie aber das Intercomgespräch ihres Kommandanten mitgehört hatte, erkannte sie den Sprecher.
    
    „Mr. Pratt?", fragte sie, in ihrer Bewegung verharrend und die Hände hebend.
    
    „Ich bin Mae Swanson, die Assistentin von Mr. Dillinger. Entschuldigen Sie bitte mein gewaltsames Eindringen. Es gab leider keinen anderen Weg, um sie zu kontaktieren."
    
    „Drehen Sie sich vorsichtig um und machen sie keine Dummheiten."
    
    Selen erinnerte sich daran, dass ihre Haut- und Augenfarbe noch abgedunkelt waren.
    
    So durfte er sie nicht sehen!
    
    Zum Glück war es noch dunkel.
    
    Schnell versetzte sie sich wieder in ihren ...
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