Coitus Punk - Kapitel 03
Datum: 06.08.2021,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byHarus
... Feuerstelle trat. Er trug eine verzierte Rüstung aus gehärtetem Leder, darüber einen Wappenrock auf dem das Symbol der Gardisten prangte: Eine dreifingrige Klaue, die seine Anhängerschaft zu den Harpyen verriet.
«Meister Schmied, gebt acht dass der Stahl nicht verglüht, ich möchte kein Schwert, das sich beim ersten Schlag verbiegt,» sagte der Gardist.
«Der Stahl ist von guter Qualität, er wird weder verglühen noch sich verbiegen,» rief der Schmied zurück und Minoa sah wie er kurz die Augen verdrehte.
Sie hatte sich vor einem Amboss auf einen Stuhl gesetzt und er machte sich nun geschickt an ihren Fesseln zu schaffen, hämmerte die Verschlussbolzen einer nach dem anderen heraus.
«Ihr seid nicht von hier, nicht wahr, Fremder?» sprach der Gardist nun zu Minoa.
«Es ist das erste Mal, dass ich diese Gegend durchwandere,» antwortete sie, in der Hoffnung er würde sie damit in Ruhe lassen, vergeblich.
«Oh, verzeiht, die Dunkelheit liess mich nicht erkennen dass ihr eine Maid seid, doch muss ich fragen, wieso ihr zu solcher Zeit und bei diesem Unwetter noch unterwegs seid?»
Beide hörten sie wie der Gardist durch die Schmiede schritt in ihre Richtung, sie wurde nervös. Doch der Schmied liess sich nicht beirren, gekonnt hieb er noch einige Male mit dem Hammer zu, bis auch die Fessel um ihren Hals sich öffnete. Dann liess er die Fesseln rasch in einer Kiste verschwinden, und im nächsten Moment trat der Gardist hinter dem Regal hervor. Sein Gesicht verdüsterte sich und ...
... er sagte scheinbar enttäuscht, «Doch keine Maid, sondern eine Vagabundin, die sich dem Anschein nach mit den Schweinen im Morast gesuhlt hat. Wäre das meine Schmiede hätte ich euch gar nicht erst hereingelassen.»
Der Schmied erhob sich von seinem Hocker und sagte «Die Kundin wollte sich über eine Reparatur ihres Schwerts erkundigen, aber ich muss den Auftrag ablehnen, denn meine Kunst reicht nicht aus um solch altehrwürdige, von der Geschichte gezeichnete Waffen zu erneuern.» Er zwinkerte Minoa zu, sie lächelte und formte ein stummes Danke mit den Lippen.
Der Gardist blickte auf Minoas rostiges Schwert und rümpfte die Nase. «Altehrwürdig, in der Tat. Nun denn, wendet euch wieder der Arbeit zu, für die ich euch bezahle. Und ihr,» sagte er und Minoa hielt nochmals inne, sie hatte gerade die Schmiede wieder verlassen wollen, «Geht und wascht euch. Wenn ihr nicht genug Geld für ein Zimmer mit einem Bad habt, dann springt eben in den Brunnen oder taucht in den Fluss ein. Danach bedeckt euch mit richtiger Kleidung, wir sind ein rechtschaffenes Dorf und eine solche Aufmachung wollen wir hier nicht sehen.»
«Ich werde mich darum kümmern,» sagte Minoa und als der Gardist nichts mehr darauf erwiderte trat sie aus der Schmiede, zurück in den Regen, wo sie erleichtert ausatmete. Doch musste sie dem Gardisten recht geben, sie konnte wirklich eine Dusche gebrauchen, und sah daraufhin auch eine Möglichkeit, wie sie eine bekommen konnte. Der Regen sammelte sich in den Dachrinnen der ...