Coitus Punk - Kapitel 03
Datum: 06.08.2021,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byHarus
... rennend, bis sie sich unter einem offenen Fenster duckte. Sie schaute über das Fensterbrett in den Raum dahinter und frohlockte, denn es war eine Schneiderei, und neben farbigen Stoffen hingen da auch dutzende Gewänder, Hüte und Hosen.
Durch die Tür, welche zu einem weiteren Raum führte, waren Stimmen zu hören, aber sie wollte es trotzdem wagen. Kurz wartete sie noch ab, dann kletterte sie durch das Fenster in das Haus und setzte so leise wie möglich einen Fuss vor den anderen. Ihr Herz pochte wie wild, kaum jemals war sie so nervös gewesen wie jetzt, als sie das Kleid packte, das auf dem Tisch am nächsten lag. Dann hielt sie kurz inne, Schritte waren keine zu hören, man hatte sie noch nicht bemerkt und ermutigt durch diesen Umstand griff sie sich auch noch einen der Hüte, die an der Wand hingen.
Mit ihrer Beute liess sie sich leise wieder aus dem Fenster gleiten und sah erstmal zu etwas Abstand von der Schneiderei zu gewinnen. Ihr war endlich mal etwas gelungen, und sie hätte am liebsten ihre Freude herausgeschrien, doch wollte sie gerade jetzt nicht allzu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
An einer Häuserecke hielt sie inne, wegen des gedämpften Lichts, das durch das Gewitter herrschte, konnte sie nicht genau sehen was sie da erbeutet hatte, aber es war auf jeden Fall ein Kleid und es war bequem und passte gut, als sie es überzog. Als sie weiterging, trommelte der Regen gegen die Krempe ihres neuen Huts, dessen Form an die Kopfbedeckung eines Musketiers ...
... erinnerte. Nur ohne die Feder.
So beflügelt sah sie den Gardisten erst als sie in ihn hineinlief und zu ihrem Ärgernis war es der Gardist aus der Schmiede und er erkannte sie, wenn auch erst nach genauerem Hinsehen.
«Ich sehe, ihr habt meinen Rat befolgt und unter all dem Schmutz hatte sich wahrlich eine Elbe von äusserster Schönheit verborgen. Doch frage ich mich, wie ihr an diese Bekleidung kommt,» sagte er mit unverhohlenem Misstrauen
«Gekauft,» platzte es aus ihr heraus, etwas zu schnell, «ich habe sie gekauft, im Krämerladen des alten Krämermeisters.»
«Im Krämerladen, ja? Da wollte ich ohnehin gerade vorbeischauen, und ihr wollt freundlicherweise mit mir kommen, denn ich werde mich nur durch das Wort des Meisters selbst von eurer Geschichte überzeugen lassen.» Er machte eine einladende Bewegung, doch eigentlich hatte sie keine Wahl und so ging sie mit ihm.
Auf ihrem Weg zurück zum Geschäft hörten sie Rufe, es schien einen Aufruhr zu geben im Dorf, doch es war das Kreischen der Harpyen das am lautesten war, und der Gardist entschied desshalb, dass seine Hilfe nicht vonnöten war.
Minoa hätte noch versucht, ihm etwas anderes einzureden, doch da hatten sie schon den Krämerladen erreicht, dessen Tür immer noch fest verschlossen war, und auch nach vermehrten Hämmern des Gardisten öffnete niemand. Er zog sie mit sich, ging um das Gebäude herum um es auch an der Hintertür zu probieren, und diese war offen.
Kurz darauf standen sie im Verkaufsraum des Ladens, die ...