K.E.E. Ein bisschen Apokalypse 06
Datum: 02.10.2021,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: bySena78
... führen.
Der Zwerg war bei seiner Größe ziemlich kräftig gebaut und trug einen üppigen Bauch vor sich her, den man sonst nur schwer im Umland finden konnte.
„Komm mit! Ramga unser Anführer will dich sprechen."
Der kleine Mann wischte sich mit seiner rechten Hand durchs spärliche weiße Haar und ordnete sie zu einem seltsam scheinenden Seitenscheitel. Er leckte sich zuvor über seine Innenhand, was Ibo voller Abscheu beobachtete.
„Ramga! Ich habe von ihm gehört. Ein starker Mann voll Schläue und Kraft, es wird mir eine Freude sein ihn endlich von Angesicht zu Angesicht gegenüber zu treten."
Ibo zeigte sich überrascht.
„Du sprichst die alte Sprache?"
Der Zwerg lachte und tanzte um Ibo herum, während dieser ihn in das Innere des Hauses führte. Dabei waren seine Augen überall, wie Ramgas Stellvertreter feststellte.
„Es gibt nur wenige in unserer Zone, die sie noch beherrschen und umso mehr freut es mich zu hören, das ihr sie sprechen könnt. Ja ich stamme aus der Vorkriegszeit und bisher hat sich der gnädige Gevatter Tod sich geweigert, mich zu sich zu nehmen. Vielleicht gibt es ja wirklich eine letzte schöne Reise? Dann würde ich mich selbst auslachen, dass ich all die Jahre an diesem erbärmlichen Leben festgehalten habe."
Der kleine Mann lachte, dem Gemecker einer Ziege ähnlich.
„Du redest viel und sagst trotzdem wenig. Ich mag solche Menschen nicht." Stellte Ibo trocken fest. Nickte zwei stämmigen Männern zu, die am Eingang des Wohnturms auf Posten ...
... standen und ließ dann den kleinen Mann in dessen inneren Bereich hinein. Fünf Etagen waren im Treppenhaus zu nehmen, dann war man endlich in den Bereich des alten Hochhauses angekommen, in dem Ramga residierte.
„Ihr wollt auf unserem Gebiet jagen? Weshalb sollten wir euch das erlauben?" Fragte Ramga ohne Umschweife, als die beiden Männer den Kreis der Führerschaft betraten.
„Ramga! Was für eine Freude einen solch stolzen Mann anzutreffen. Ich habe schon vieles über dich gehört, schreckliche Geschichten über einen stolzen Kämpfer, der zwischen seinen Gegner wütet wie einst Thor unter seinen Feinden."
Der Zwerg machte eine Pause, rieb sich seine Hände und schaute in den Kreis aus erstaunten Gesichtern, die auf ihn herunterblickten. Er war Publikum gewöhnt und wusste, wie man es fesseln und an sich binden konnte.
„Diese Siedler, die vor uns fliehen, haben fünf teure Freunde hinterrücks umgebracht und sie den Streunern und Rads zum Fressen überlassen. Wir wollen nichts weiter, als diese frevlerische Tat sühnen."
Ramga lachte. Er blickte in die ratlosen Gesichter seiner Unterführer, die wahrscheinlich zwei Drittel der Worte nicht verstanden haben, die der Zwerg bisher von sich gegeben hatte.
„Wie heißt du?"
„Justin ist mein Name, oberster Anführer der ruhmreichen Schwarzhemden."
Die Männer lachten schallend, tatsächlich wurde dieser Name früher wie auch heute als peinlich empfunden.
Ramga hob seine Rechte und das Gelächter verstarb. Der Zwerg hatte sofort ...