K.E.E. Ein bisschen Apokalypse 06
Datum: 02.10.2021,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: bySena78
... hielt sich bedeckt und blickte gelassen in die Runde.
Wenig später betrat Ibo den Raum und fragte seinen Chef ohne Umschweife. Dass er dieses wagte, zeigte Ramga deutlich auf, wie sehr sich seine Position unter den Männern geschwächt hatte.
„Weshalb lässt du diese Schakale auf unserem Gebiet jagen? Dieses dreckige Gesindel gibt noch schäbigere Schädel ab, als die der Rads."
Ramga musterte seinen Stellvertreter mit gelangweilten Blick, erhob sich langsam aus seinem bequemen und fast vollständig erhaltenen Sitzmöbel und trat Ibo in einer lässigen Körperhaltung entgegen. Sollte dieser so etwas wie Furcht ihm gegenüber empfinden, versteckte er diese gekonnt vor ihm. Wahrscheinlich stand er wirklich kurz davor, ihm seine Stellung streitig zu machen.
„Du bist mit meiner Entscheidung nicht einverstanden und nötigst mir eine Erklärung ab?"
Ibo hielt seinem Blick stand.
„Ja, das tue ich."
Ramga näherte sich seinem Stellvertreter und umrundete ihn einmal.
„Und das trotz meiner Warnung vorhin?"
Für Ibo schien der Moment gekommen. Er hatte jetzt gar keine Wahl mehr.
„Du wurdest geschlagen, Ramga. Es ist Zeit für dich abzutreten und jemand anderen die Führung zu überlassen."
„Und du bist derjenige?"
Ibo suchte die Bestätigung bei den Unterführern, die sich ihrer Sache aber weit weniger sicher waren, als er selbst. „Ja. Ich habe viel von dir gelernt. Du warst ein guter Anführer und hast uns reiche Jahre beschert, wir werden dich weiterhin ehren und um ...
... Rat ersuchen."
Ramga legte seinen Kopf schief.
„Wir?"
Ibo blickte die Unterführer der Reihe nach an, doch die trauten sich noch immer nicht, offen gegen ihren Chef aufzubegehren.
„Ich kann niemanden unter MEINEN Männern ausmachen, der dich und dein Anliegen stützt, Ibo. Dennoch will ich dir erklären, weshalb ich den Männern der Horde die Jagd auf unserem Gebiet gestattet habe."
Ramga lächelte und legte seinem Stellvertreter in einer schnellen Handbewegung seine verletzte, rechte Hand auf die Schulter ab. Es sah im ersten Moment wie ein Schlag aus, doch hatte er zuletzt die Wucht aus seiner Bewegung herausgenommen. Ibo aber schrak zusammen und zeigte damit den um sie herumstehenden Schwarzhemden, dass er nach wie vor seinen Chef fürchtete.
„Was mich angegriffen und so schwer verletzt hat, das ich meine Hand wohl nie wieder gebrauchen kann, weiß ich nicht. Aber ich habe seine Kraft gespürt und sein Willen mir weh zu tun. Kämpfen wir gegen dieses Wesen, werden wir, selbst wenn wir siegen, viele unserer Männer verlieren und damit vielleicht sogar die Vormachtstellung im Sektor. Jetzt aber, werden zwei unserer Gruppen den Männern der Horde folgen, ohne Waffen und mit äußerster Vorsicht. Egal wer gewinnt, ob die Horde oder dieser Geist, wir werden diejenigen sein, die letzten Endes triumphieren werden."
Ibo runzelte die Stirn. Er konnte den Gedankengang seines Anführers nicht zu Ende bringen.
„Wie meinst du das?"
„Die Horde wird selbst im Fall ihres Sieges ...