K.E.E. Ein bisschen Apokalypse 08
Datum: 01.11.2021,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: bySena78
... einfach ihr das Töten auf einmal fiel. Wie spielerisch es ihr gelang, zum Kee zu wechseln, und sich dann wieder aus ihm herauszulösen. Dieser Übergang verlor immer mehr an Prägnanz für sie. Es war ihr so, als ob sie mit dieser künstlichen Intelligenz immer mehr verschmolz und die Gründe lagen dabei nicht in ihrem Kopf verborgen, sondern in all den negativen Eindrücken, die ihr diese Welt vermittelte. Sie verabscheute sie, und es schien immer weniger in ihr zu geben, mit dem Wanda etwas anfangen konnte.
Kurz nach dem sie das Gelände des alten Wissenschaftskomplexes betreten hatten, kamen die Siedler auch schon zusammen, um die Gefangene in Augenschein zu nehmen. Männer und Frauen tuschelten aufgeregt miteinander, nahmen Manuel beiseite und schon machte die Erkenntnis die Runde, dass es sich bei dieser schlanken, hochgewachsenen Frau um eine dieser Mendas handeln musste, von denen man bisher viel gehört, aber nur wenig gesehen hatte.
Die Gefesselte schien indessen ruhig und ausgeglichen zu sein und wenn es eine innere Spannung in ihr gab, wusste sie diese eindrucksvoll vor ihnen allen zu verstecken.
Maximilian führte die Frau in den zum Quartier umfunktionierten Bürosaal und bot ihr an einem der zur Wand hin verschobenen Schreibtische einen Sitzplatz an. Milena nahm darauf Platz, musterte ihn dabei ohne Scheu und hob ihre fein geschnittenen Augenbrauen. Überhaupt hatte sie ein gleichmäßig und markant wirkendes Gesicht, das konnte er trotz der Tarnschminke ...
... erkennen.
„Und? Wie geht es jetzt weiter?" Fragte die Soldatin, lehnte sich zurück und blickte beiläufig zu Wanda rüber, die wie zuvor bei Justin und Manuel passiv blieb und dem Gespräch aus der Ferne folgen wollte.
„Wir unterhalten uns erst einmal. Dann werde ich mich mit meinen Freunden besprechen." Maximilian nahm nun ebenfalls auf einem der Stühle Platz und schob diesen an seine Gefangene heran.
„Ihr lasst mich Leben?"
Maximilian nickte.
„Ja. Wir töten, wenn überhaupt, nur im Kampf. Alles andere erachten wir als feige."
Seine Erklärung hinterließ keine Wirkung bei ihr, ganz im Gegenteil sie schien ihm amüsiert zu reagieren.
„Habe ich jetzt einen Witz für dich gerissen, oder ..."
Sie verneint und versuchte krampfhaft ihre Mundwinkel zu beherrschen.
„Idealisten sind putzig, red nur weiter. Lass mich mal sehen, was du sonst noch für Thesen zu bieten hast."
Maximilian ärgerte sich. Wollte ihr diesen Umstand aber auf keinen Fall offenbaren.
„Dafür ist später noch Zeit. Hat Justin euch von uns erzählt?"
Auch diese Frage schien die Menda lustig zu finden.
„Du meinst also wirklich, wir hätten uns aus Langeweile in die Zone begeben? Nein, ganz sicher nicht. Wir sollten die Lage klären, euch auskundschaften und nach Möglichkeit dieses Ding dort drüben zur Strecke bringen oder Schwachstellen an ihm entdecken. Dich hätten wir gefangen und mit zurücknehmen sollen."
„Mich?" Maximilian blickte sie erstaunt an.
„Kennst du hier sonst noch einen über ...