K.E.E. Ein bisschen Apokalypse 11
Datum: 18.11.2021,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: bySena78
... ihn zu stellen.
Justin irrte seit Tagen durch den Busch und suchte nach einem Ort, an dem er sich sicher fühlen durfte, ohne diesen jedoch bisher gefunden zu haben. Als er seine ehemalige Herrin aus dem Hubschrauber steigen sah, war es um ihn geschehen. Ohne zu zögern oder darüber nachzudenken, war er in den Busch gelaufen, wie weit, das wusste er nicht. Er machte erst in einem Moment halt, als seine Beine ihren Dienst versagten und seinem Willen nicht mehr folgen wollten. Also ließ er sich fallen, raffte sich am Morgen wieder auf und tat es den Rads gleich, die er früher verachtet, gejagt und getötet hatte. Er fraß wie sie Würmer und Insekten, die er fand, suchte Früchte, die er sich wahllos in den Mund stopfte und lutschte den Morgentau von Gräsern, um seinen Durst zu stillen. Sein Magen rebellierte, mehr als einmal hatte er sich übergeben müssen, Durchfall plagte ihn, doch all das war erträglich im Vergleich zu den Qualen, die diese Frau ihm aufgebürdet hatte.
Erschöpft und getrieben von seiner Angst stolperte er weiter. Tag für Tag, ohne Ziel und ohne Plan für seine Zukunft. Er wusste jetzt, was es hieß ein Tier zu sein, das direkte Bedürfnis zu stillen und vor den Gefahren für das eigene Leben zu flüchten.
„Hallo, Justin!"
„Uaaaahhhhhh!" Er begann voller Panik an zu brüllen, rannte los, ohne überhaupt genau zu wissen, wovor er eigentlich floh.
Er stolperte, suchte schneller zu laufen, sprang über einen entwurzelten Baum, brach durch dessen Äste.
„Bleib ...
... stehen, warum läufst du weg?"
Der kleine Mann brüllte, schrie und kreischte, als ob er die Reste seines Verstandes in dem Moment verloren hatte, als er seine ehemalige Peinigerin wiedergesehen hatte.
Eine Hand griff in seine Jacke, zog ihn zurück und brachte ihn zu Fall. Nach tiefen Atemzügen die Luft ausstoßend, wartete er auf das Unvermeidliche. Hoffentlich ging es schnell, alles andere war ihm egal.
„Ich bin es. Wanda! Wir haben uns Sorgen um dich gemacht."
Er hörte ihre Stimme, konnte sie verstehen, vermochte aber nicht ihr zu antworten. Wie beim ersten Zusammentreffen, hob sie ihn einfach auf und trug ihn zu ihren Freunden, doch dieses Mal nicht als gefangenen Feind. Nicht nur das Kee zeigte den Winzling Grün an, auch ihr eigenes Gefühl sagte ihr, dass er mit dem Verrat an der Horde nichts zu tun haben konnte.
Justin ließ alles mit sich machen, blieb passiv und lethargisch. Anfangs hatten die Besucher Angst vor ihm, doch schnell erkannten sie seinen Zustand und nahmen ihn in ihre Mitte. Auch Wanda versuchte sich darin, ihn zu trösten, sprach ihm gut zu oder hockte sich neben ihn und zog ihn schließlich auf ihren Schoß, um ihn in ihren Armen zu halten. Dennoch dauerte es einige Stunden, bis sie die ersten Worte mit ihm sprechen konnte.
„Vea war dort. Sie ist mit dem Hubschrauber gelandet, ich habe sie gesehen." Erzählte Justin mit zittriger Stimme.
„Wer ist das?"
„Ich war ihr Spielzeug."
„Die Menda, die dich so gequält hat?"
Justin antwortete ...