Die Mitte des Universums Ch. 040 - Sexgeschichten

Die Mitte des Universums Ch. 040

40. Kapitel -- Zwei Gruppen an einem Nachmittag: Jenny macht Erfahrungen

Jenny, die eigentlich Tram hieß (wasTchamm ausgesprochen wurde), wohnte ein Stückchen weg von unserer Stadt, im nächsten Dorf in Richtung der Berge gen Westen. Sie hatte relativ spät an unserer Englischschule angefangen und war immer recht still und besonnen gewesen. Einmal, in der 11. Klasse, hatte sie mich allerdings wegen eines Schulprojekts angesprochen. Wir waren deshalb auf Facebook befreundet, aber hatten uns nur ein-, zweimal kurz unterhalten und waren nie zusammen Kaffeetrinken gewesen. Vor vielleicht vier Wochen hatte sie mir aber geschrieben, dass sie für ein empirisches sozialwissenschaftliches Projekt meine Hilfe brauchte.

Jenny war gerade mit der Oberschule fertig geworden und wollte in ein paar Wochen ihre Lehrerausbildung an der Uni in Vinh, einer Stadt im Norden Vietnams, beginnen. Mittlerweile gab es Zusatzprogramme an Universitäten, in denen man Studenten die Möglichkeit gab, zweisprachig -- auf Vietnamesisch und Englisch -- zu studieren, um letztlich auf diesen beiden Sprachen später einmal unterrichten zu können.

Das Programm, das Jenny gewählt hatte, wollte die zusätzliche Studienzeit jeden Sommer in die Ferien quetschen und verlangte sogar, dass die Studenten zu Beginn des ersten Semesters mit einer empirischen sozialwissenschaftlichen Studie aufwarteten. Der Vorteil für Jenny war aber, dass sie in der Zukunft mit einem zweisprachigen Abschluss auch an englischsprachigen ...

... Schulen arbeiten und dadurch natürlich mehr verdienen konnte. Internationale Schulen gab es mittlerweile auch in Kleistädten wie unserer.

So hatten wir uns auf Facebook wieder ein paarmal hin- und hergeschrieben, was für ein Projekt sie vielleicht angehen konnte, aber dann hatte ich ein paar Wochen nichts von ihr gehört. Sie wollte Lehrerin für Sozialkunde werden, und so hatte ich ihr vorgeschlagen, an ihrer Schule eine Umfrage zu machen und dann die Antworten detailliert auszuwerten. Da Essens-, Kleidungs- oder Freizeitgewohnheiten nicht viel Material hergaben und keine wirkliche Bandbreite an Antworten ergeben würden -- und Geldfragen aber heikel waren -- hatten wir uns auf eine Studie zu den sexuellen Erfahrungen der Jugendlichen geeinigt.

Wir hatten einen Fragenkatalog erarbeitet, der Jenny erlaubte, die Schüler in vier Gruppen einzuteilen: keinerlei Erfahrung, Erfahrung mit sich selbst, sexuelle Entdeckungsreisen mit anderen ohne Beischlaf, und dann noch einmal mit. Das Ganze war dann noch einmal in männlich/weiblich und hetero- und homosexuell unterteilt, ohne hier noch weiter zu unterscheiden. Primär ging es ja darum, dass Jenny Erfahrung sammelte, wie man solche Fragebögen überhaupt zusammenstellt, die Ergebnisse kategorisiert, analysiert und das Ganze mit ein paar Diagrammen auch noch graphisch aufarbeitet, um die Ergebnisse überzeugend und ansprechend darzustellen.

Nun war sie wohl bei der Analyse sowie den Balken- und Kreisdiagrammen angelangt, und -- wie ...