1. Homo Superior 11: Karina


    Datum: 16.02.2022, Kategorien: Inzest / Tabu Autor: byPhiroEpsilon

    ... nicht auf meine Anrufe."
    
    "Hast du sie verletzt?"
    
    Hatte ich das? "Ganz sicher nicht bewusst. Ich liebe meine Tochter, und sie hat immer alles von mir bekommen, was sie brauchte."
    
    "Außer Zuwendung?"
    
    Ich holte tief Luft. "Außer Zuwendung."
    
    Karina
    
    Ich verfolgte fasziniert die Gespräche um mich herum. Ob die Frau mir — und Kathi — wohl helfen konnte?
    
    Mich störte es natürlich auch, wenn wir die Plätze tauschten. Vor allem, weil es von meiner Seite einfach so passierte. Wenn ich mal wieder etwas nicht verstand, war es einfacher zu fragen, als mich mühsam durch Kathis Erinnerung zu wühlen. Der hätte etwas mehr Ordnung in ihrem Kopf sehr gut getan.
    
    Wenn wir beide allein waren, ging es einfacher, denn da beantwortete sie alle meine Fragen. Doch wenn sie mit jemand anderem sprach, kam nahezu immer der Moment, wo ich auf dem Schlauch stand.
    
    Was mir klar geworden war, ohne dass ich danach gefragt hätte, war, dass die Tochter der Frau eine Schwester von uns war. Und "Kein Kontakt" war für meine anderen Geschwister keine Option. Also würde wohl jemand die junge Frau besuchen müssen. Pascal oder Thomas waren die besten Kandidaten.
    
    Vor allem Thomas, mein großer Bruder, mein Geliebter.
    
    Nur gut, dass das Zweite in dieser Familie kein Problem war. Nach allem, was ich inzwischen mitbekommen hatte, außerhalb davon schon.
    
    "Ich denke", sagte Kathi gerade, "keine Zuwendung ist vielleicht besser als die Art von Zuwendung, die Karina so lange Zeit hat erdulden ...
    ... müssen."
    
    War das so? Waren die warmen Gefühle, die mein Verhältnis zu Papa geprägt hatten, so falsch gewesen?
    
    "Papa war immer nett zu mir", sagte ich und merkte zu spät, dass ich mich mal wieder in den Vordergrund gedrängelt hatte."Sorry, big sis."
    
    "Mach nur", sagte sie.
    
    Renate hatte offensichtlich den Platzwechsel mitbekommen. "Das ist der einzige Trost an der ganzen Sache", sagte sie. "Ohne ihn gekannt zu haben, kann ich natürlich nur Vermutungen anstellen. Ich vermute, dass seine Liebe zu dir genauso echt war wie sein krankhaftes Verhalten. Vielleicht war das auch der Grund dafür, dass er immer jegliche Erinnerung an dieses Verhalten getilgt hat. Missbrauchsopfer leiden unter ihren Erinnerungen. Es ist sehr langwierig, daran zu arbeiten, dass sie sie akzeptieren."
    
    "Was auch vorteilhaft sein dürfte", mischte sich Martha ein — meine Fürsprecherin in der Gruppe — "ist, dass er seine gerechte Strafe bekommen hat."
    
    "Gar nicht vorteilhaft ist, dass Karina diejenige war, die ihn bestraft hat. Tut mir leid, Kleines, wenn ich das so direkt sage, aber das Trauma kommt sicher irgendwann hoch."
    
    Ich zuckte die Schultern. "Hauptsache, wir reden darüber. Was denkst du denn, wie lange es dauert, bis Kathi und ich uns integrieren."
    
    "Das hängt leider von sehr vielen Faktoren ab, über die niemand eine Kontrolle hat. Den größten Schritt habt ihr schon getan. Bei den meisten dissoziativen Persönlichkeiten wissen die einzelnen Personen nichts voneinander. Jede wundert sich ...
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