1. K.E.E. Ein bisschen Apokalypse 05


    Datum: 20.03.2022, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bySena78

    ... klatschten mit einem hellen, entsetzlichen Ton auf den Waldboden herunter. Wieder wandte sich das schöne Frauengesicht dieses Monsters ihm zu, blickte ihn interessiert an und ließ dann den leblosen Leib seines Freundes achtlos zu Boden fallen, nachdem sie ihre Messer wieder eingefahren hatte.
    
    Manuel konnte gar nicht so schnell gucken, da war sie bei ihm und wollte ihn packen, doch in diesem Augenblick trat ein Mann vor ihm und verbarg ihn hinter seinen Rücken.
    
    „Nicht ihn! Maks lebt noch, er hat ihr nichts getan."
    
    Die Frau ließ sich nicht beirren, näherte sich ihnen weiter und drückte den Mann einfach beiseite.
    
    „Lass ihn zufrieden, Wanda! Er ist noch ein Kind."
    
    Manuel schloss seine Augen, während eine riesige Hand nach seinem Hals griff und die Krallen an den Fingerenden in seine Haut ritzten. Sie würde jetzt nur zudrücken müssen und das Leben war für ihn vorbei. War das so schlimm? Viel Schönes hatte es bisher darin nicht gegeben. Die Hand dieser monströsen Frau verengte sich, Manuel würgte, dann sah er Sterne. Wie aus weiter Ferne hörte er erneut die Stimme des Mannes.
    
    „Kinder sind immer unschuldig, Wanda! Das genau waren deine Worte." Manuel öffnete seine Augen und blickte dieser seltsamen Frau direkt ins Gesicht. Unter anderen Umständen hätte er sie als bildschön empfunden, doch jetzt war sie der Teufel in Person für ihn. Warum hatte sie das Jupp angetan? War sie das Monster, von dem die Schwarzhemden gesprochen hatten? Der Druck an seinem Hals ...
    ... verringerte sich wieder. Anscheinend zeigten die Worte des Mannes Wirkung bei ihr. Manuel sah, wie sich ihr Arm senkte, dann öffnete sich ihre Hand. Er fiel erschöpft zu Boden, hielt sich seinen Hals und röchelte vor sich hin.
    
    „Maks! Kümmere dich um Soks, er muss dort irgendwo liegen."
    
    Das kleine Radsmädchen trat aus den Büschen heraus, weinte herzzerreißend und wollte sich erneut auf Manuel stürzen, als der Mann sie zurückhielt und zu dem Jungen ohne Beine schickte. Dort kniete es sich hin, umarmte ihren Freund und legte sich an dessen Seite. Manuel hatte sich nie darüber Gedanken gemacht, wie diese Wesen fühlten oder dachten. Es war ein Leichtes für ihn gewesen, all den Geschichten Glauben zu schenken, die man über sie erzählte. Sie waren eine Spezies, die es nicht geben durfte, ein entartetes Leben, das durch den Krieg erst gemacht worden war. Sie fraßen ganze Landstriche leer, infizierten das Wild mit ansteckenden Krankheiten und stahlen in der Nacht aus den Unterschlüpfen der Menschen Kinder, um diese dann zu fressen. Auch er hatte im Weiler erlebt, dass ein neugeborenes Kind am Tage seiner Geburt verschwunden war. Sie hatten es überall gesucht, doch nirgendwo gefunden.
    
    Der Mann zog ihn mit sich zu dem Gebäude hinüber. Mit Schaudern bemerkte Manuel die Leichen am Zaun, deren halbverweste Gesichter ihn anzugrinsen schienen. Was hatte dieser Kerl mit ihm vor? Warum hatte man ihn am Leben gelassen? Weshalb sprach dieser Mann auf die gleiche Weise, wie er selbst und Jupp es ...
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