1. K.E.E. Ein bisschen Apokalypse 05


    Datum: 20.03.2022, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bySena78

    ... getan hatte?
    
    Sie betraten den Mitteltrakt des Gebäudes und nahmen die Treppe nach oben. Es gab Blutspritzer und Einschusslöcher an den Wänden. Hier war gekämpft worden und es gab keinen Zweifel darüber, wer diesen Kampf letzten Endes für sich entschieden hatte.
    
    „Setz dich dort hin!"
    
    Der Mann deutete auf einem Stuhl, der neben einem vernagelten Fenster stand. Manuel nahm darauf Platz und blickte verstohlen zu einer Gruppe Rads rüber, die ihn verstört musterte.
    
    „Du bleibst hier! Solltest du zu fliehen versuchen, kann ich dich vor ihr kein zweites Mal retten."
    
    Der Junge blickte zu dem Mann mit den grauen Haaren auf und rührte sich nicht. Ein Wort brachte er nicht heraus, zu mächtig waren für ihn die Eindrücke der vergangenen Minuten gewesen.
    
    Maximilian blickte den Jungen noch einmal eindringlich an, dann ging er wieder runter in den Hof und von dort aus zurück in den Busch. Dort trat er an Wanda heran, die neben Nies stand und gedankenverloren auf den Leichnam des getöteten Radsjungen herunterblickte.
    
    „Vergraben wir ihn, bevor sein Leichnam Tiere anlockt." Schlug er ihr mit gebrochener Stimme vor.
    
    Wanda schien einverstanden, hockte sich auf den Boden und begann mit beiden Händen ein Loch zu graben. Es war ihr ein Leichtes und selbst große Fels- und Trümmersteine schienen ihr keine großen Mühen zu bereiten. Dafür aber umso mehr der Tod des Jungen, dessen Leib keine zwei Meter von ihr entfernt auf dem Boden lag. Tränen standen ihr in den Augen und ...
    ... vergeblich suchte sie, die beiden Radskinder zu trösten. Es war ja nicht nur der Tod von Nies, der ihr zu schaffen machte, sondern auch die Tatsache, dass Maximilian und Soks ihr dabei zugesehen haben, wie sie auf solch grausame Weise Rache an seinen Mörder genommen hatte. Einmal mehr hielt sie sich für ein Monster und einzig die Tatsache, dass sie dem Kee Einhalt gebieten konnte, minderte ihren Schmerz ein wenig. Fünf Minuten später war es soweit und Maximilian bettete vorsichtig den Radsjungen in der Kuhle, deckte ihn mit Laub, Blättern und Steinen ab und schüttete das Loch wieder zu. Wanda hob indessen Soks vorsichtig vom Boden auf, nahm Maks bei der Hand und wollte mit den beiden Kindern zurück zum Gebäude gehen.
    
    „Der andere ist da?" Fragte sie Maximilian im Gehen.
    
    „Ja. Tue ihm nichts, Wanda. Bitte!"
    
    Sie blickte ihn müde an, zeigte sich aber einverstanden. Vielleicht weil heute genug gestorben worden war und die Kinder schon jetzt viel zu viel Leid mitangesehen hatten? Oder weil er sie an ihren eigenen Vorsatz erinnerte, dass Kinder nie schuldig sein konnten?
    
    Maximilian ließ den Jäger, wo er war. Sollten ihn Hunde oder Schweine fressen, ihm war das egal. Nies war noch ein Kind gewesen und hatte niemanden etwas zuleide getan. Ganz im Gegenteil, hatte er doch Soks Jahre lang auf seinen Schultern durch die Welt getragen. Warum jagte man sie so unbarmherzig? Es musste doch einen Grund dafür geben.
    
    19 Das Verhör
    
    Wanda betrachtete den Jungen mit seiner seltsamen ...
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