1. K.E.E. Ein bisschen Apokalypse 05


    Datum: 20.03.2022, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bySena78

    ... deshalb sich niemand in unsere Nähe wagen."
    
    Wanda wischte sich ein paar Tränen aus den Augen, während ihr Blick über die Freunde hinweg glitt. Sie hatte versagt und sie nicht zu schützen vermocht.
    
    Maximilian ahnte ihre Gedanken und schüttelte den Kopf.
    
    Es war nicht deine Schuld, sondern meine. Ich habe nicht gemerkt, dass die Kinder im Busch verschwunden sind, während du unten warst. Ich habe nur an die Feuerstelle gedacht in diesem Moment.
    
    „Maks darf nie wieder da raus. Sie muss es mir versprechen."
    
    Maximilian sah zu dem kleinen Radsmädchen hinüber, dass seinen schmächtigen Oberkörper in eine Pendelbewegung vor- und zurückschwingen ließ.
    
    „Glaub mir, sie hat heute genügend Lehrgeld gezahlt, so wie wir alle. Hoffentlich kommt sie darüber hinweg."
    
    Wanda starrte vor sich hin und fragte ihn mit einem aggressiven Unterton.
    
    „Und was willst du jetzt von mir?"
    
    Maximilian erschrak über ihren Tonfall. So gereizt hatte er sie noch nie erlebt.
    
    „Ich möchte zu den Schwarzhemden rübergehen und mit ihnen sprechen."
    
    Wandas Gesicht wandte sich wie in Zeitlupe zu ihm um.
    
    „Du willst was? Bist du von allen guten Geistern verlassen?"
    
    „Gib mir Backup. Kann ich sie überzeugen, dann sind unsere Freunde zumindest in unserem Umkreis in Sicherheit. Unser eigentliches Ziel aber muss es sein, das diese Trophäenjagd auf sie ihr Ende findet."
    
    „Das heißt, du willst zu diesen Mendas?"
    
    Maximilian verneinte.
    
    „Ich denke, sie werden relativ schnell bei uns ...
    ... auftauchen, wenn es kaum noch Köpfe gibt, die man eintauschen kann."
    
    „Ich kann nicht überall sein, Max. Wie soll ich verhindern, dass irgendwo anders weiter auf sie Jagd gemacht wird?"
    
    „Du kannst dich ohne uns schnell bewegen. Wenn ich die Schwarzhemden dazu überreden kann uns in Ruhe zu lassen, kümmerst du dich um die anderen Jäger. Du bist gemacht worden das Böse aus der Welt zu treiben, erinnerst du dich? Wie du siehst, ist diese Welt voll davon."
    
    Wanda blickte ihn entsetzt an. Für ihn schien alles so leicht zu sein. Spürte er denn nicht, was mit jedem Mord, den sie beging, mit ihr passierte?
    
    „Ich verliere mich selbst dabei. Das kann doch nicht dein Ziel sein."
    
    „Du hast heute dem Kee Einhalt geboten, oder etwa nicht? Und du hast dafür gesorgt, dass der Junge nicht zu Schaden kam, in dem du auf mich gehört hast. Du bist stärker, als du es dir selbst eingestehen willst, Wanda. Du entscheidest über die Situation, nicht diese künstliche Intelligenz in deinem Kopf. Das hast du doch gerade eben bewiesen."
    
    „Für dich mag sich das alles so leicht anfühlen, aber für mich ist es die Hölle. Kannst du dir nicht vorstellen, wie schwer es ist, zwischen ihren Gefühlen und meinen eigenen zu unterscheiden? Wie süß sie mir die Rache erscheinen lässt? Wie sehr sie es mich genießen lassen kann, den Tod des Jungen zu rächen?"
    
    Maximilian griff nach ihre riesigen linken Hand und hielt sie zwischen seinen Händen. Er küsste deren Rücken und drückte sie gegen seine Wange.
    
    „Ich halte ...
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