1. K.E.E. Ein bisschen Apokalypse 05


    Datum: 20.03.2022, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bySena78

    ... gemeinsame und glückliche Zukunft. So heiratete sie ihn, kaufte mit ihren Freunden zusammen ein eigenes Schiff und fuhren gemeinsam wieder auf die weite See hinaus. Ende gut, alles gut.
    
    Maximilian seufzte. Kein besonders ansprechender Film, aber was soll´s. Seinen Besuchern hatte er gefallen. Sie waren ziemlich anspruchslos und staunten über all die Bilder, die sie zuvor noch nie gesehen hatten.
    
    Für Maks stand fest, dass dieses Mädchen Wanda hieß, obwohl es einen ganz anderen Namen trug und jedes Mal, wenn es auf der Leinwand auftauchte, kam sie nach vorne gelaufen, deutete mit ihrem überlangen rechten Zeigefinger auf die Trickfilmfigur und drehte sich zu ihrer Familie um.
    
    „Nda! Nda!"
    
    Die übrigen Rads fielen mit ein und so schallte alle paar Minuten die Fragmente von Wandas Namen durch den Raum. Anfangs belustigt über den Eifer der Kleinen, fühlte Maximilian sich schnell genervt und bot alles an Willenskraft auf, um bis zum Schluss des Filmes durchzuhalten. Ansonsten blieben die Alten ruhig, schliefen aneinander gelehnt ein oder hockten beisammen, kraulten oder streichelten sich oder brabbelten leise vor sich hin.
    
    Als Wanda schließlich in der Tür auftauchte, rief sie die Gruppe zum Essen und allesamt wackelten in höchster Eile zur Kantine, setzten sich in deren Mitte auf den nackten Boden und warteten ungeduldig auf ihre Schüsseln, die Wanda ihnen reichen würde. Das Benutzen von Besteck kannten sie nicht und so schlürften sie das Essen vom Rand aus oder nahmen ...
    ... ihre Finger zu Hilfe. Satt wurden sie nie und egal wie viel Wanda ihnen hinstellte, es wurde gegessen.
    
    Auch hier stellte Maks eine Ausnahme da, denn sie versuchte mit Löffel, Messer und Gabel zu hantieren, was ihr nach Wochen der Übung auch langsam gelingen wollte. Iga betrachtete den Wunsch des kleinen Mädchens, Maximilian und Wanda nachahmen zu wollen, mit Sorge. Vielleicht weil sie nicht wusste, ob das den Zusammenhalt ihrer Gruppe gefährden würde? Maximilian war ein guter Beobachter und sprach das Oberhaupt der Familie daraufhin an.
    
    „Wovor hast du Angst, Iga? Maks ist klug, sie wird euch mit dem helfen können, was sie bei Wanda und mir gelernt hat."
    
    Iga blickte treuherzig zu ihm auf, nahm seine Hand und schüttelte schließlich bedächtig ihren kleinen Wackelkopf.
    
    „Glug we han, Maksch. Ir sad de dum!"
    
    Maximilian lachte und erzählte Iga von all dem, was die Menschen erfunden und erreicht hatten. Waren sie nicht auf den Mond geflogen? Hatten sie nicht all ihre natürlichen Schwächen in Stärken verwandeln können? Er beschrieb Bilder von Künstlern, die ihn bewegt haben, von Musik, die ihn zum Tanzen brachte, von Filmen, die ihn tief berührt haben. Schon allein das, was ihnen heute Wanda zu Essen gemacht hatte ..., war es nicht ein Fest für Iga und ihre Gruppe gewesen? Sie ernährten sich sonst von Insekten, Pflanzen, Pilzen und kleinen Tieren.
    
    Sie blickte zu ihm auf und schien sich zu erinnern.
    
    „Smak tut all wen Hunger han. Lat us wid oben gan, Maksch. Her unt ...
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