1. Zu perfekt um wahr zu sein?


    Datum: 23.04.2022, Kategorien: Schwule Autor: byDer_MainHesse

    ... geht's mir auch!". Wir machten noch ein bisschen rum, dann hörten wir Lärm aus der Küche. „Theresa macht wahrscheinlich gerade Frühstück. Du hast bestimmt auch Hunger, oder?" -- „Ja klar!" Wir zogen uns an und gingen zusammen zur Küche, wo Theresa erst einmal etwas überrascht schaute. „Oh, ich wusste gar nicht, dass du Besuch erwartest!" -- „Als ob du mir das immer vorher sagen würdest!" Daraufhin musste Theresa lachen. „Bist du der Typ, der Daniel mit dieser Taschen-Masche angemacht hat?" -- „Die ganze Welt weiß es also schon? Peinlich peinlich! Hi, ich bin Leon!" -- „Theresa!" -- „Es muss dir noch nicht peinlich sein, klinkte sich Daniel ein. Ich fand's süß."
    
    Das Frühstück war echt super. Theresa war ein sehr lockerer Typ, wir verstanden uns sofort gut und redeten über Vieles. Daniel musste am späten Nachmittag noch arbeiten. Nach dem Frühstück duschte ich also kurz und ging dann widerwillig nach Hause. Am liebsten wäre ich gleich hier eingezogen. Daniel gab mir zum Abschied einen Kuss. Auch ihm fiel der Abschied schwer.
    
    Von da an schrieben oder telefonierten uns Daniel und ich jeden Tag. Sehen konnten wir uns im Schnitt nur zweimal die Woche, weil wir unterschiedliche Arbeitszeiten hatten und auch noch Besuch bei der Familie anstand. Aber jedes Treffen war wunderschön. Ich freute mich jedes Mal, ihn zu sehen und jedes Mal war ich sehr traurig, wenn es darum ging sich für ein paar Tage zu verabschieden. Auch der Sex war ziemlich geil. So ging das etwa vier Wochen. Uns ...
    ... beiden war klar, dass wir geradeaus in Richtung Beziehung marschierten. Ich war überglücklich.
    
    Also Ende gut, alles gut? Nicht wirklich. Nach und nach lernte ich Seiten an Daniel kennen, die mir nicht gefielen. Erst wollte ich es nicht wahrhaben. Ich fühlte mich doch wohl mit ihm, ich hatte doch große Gefühle für ihn, es war doch jedes Mal schön, und der Sex war doch auch super. Das alles stimmte, aber reichte es auch für eine Beziehung? Ich redete mir ein, dass es etwas Vorübergehendes sei und dass meine Gefühle stark genug seien um das auszuhalten. Doch es wurde nicht besser. Daniel schien es ähnlich zu gehen. Als ich mir nach ein paar Wochen endlich eingestanden hatte, dass es so nicht funktionieren würde, hatte ich erst nicht den Mut, mit Daniel zu reden. Ich hatte einfach Angst, ihn zu verlieren. Auf der anderen Seite merkte ich, dass ich vor allem einem Traum hinterherhing. Ja, ich fand die Vorstellung schön, mit Daniel eine Beziehung einzugehen; ich erinnerte mich voller Nostalgie an unser Kennenlernen, an unsere erste gemeinsame Nacht, an die vielen schönen Momente. Aber ich musste mir eingestehen, dass Daniel und ich in einer ganz anderen Lebenssituation waren und komplett unterschiedliche Vorstellungen von unserer unmittelbaren Zukunft und nicht zuletzt auch vom Leben zu zweit hatten. Ich war wütend auf Daniel, ich machte ihn dafür verantwortlich, dass er meinen Traum kaputt machte. Zutiefst traurig bat ich Daniel um ein Gespräch. Am Anfang musste ich mich stark ...
«12...891011»