1. Merlins Kinder 06.2 Hexenjagd


    Datum: 26.04.2022, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byPhiroEpsilon

    ... liefen, konnte ich sehen, dass die Limousine wendete und sich direkt vor dem Eingang platzierte.
    
    Simba wandte sich an den Dämon, der — in der bunten Uniform der Schweizergarde — den Eingang bewachte. "Wir wollen nur ein bisschen Sightseeing machen", sagte er, und wieder wechselten Hunderter den Besitzer.
    
    Der Gardist nahm Haltung an, salutierte und öffnete die Tür.
    
    "Sind hier eigentlich alle korrupt?", fragte ich, nachdem sich die Tür wieder hinter uns geschlossen hatte.
    
    "Was ist daran korrupt?", fragte Simba grinsend. "Angebot und Nachfrage regiert doch auch die Menschenwelt, oder?"
    
    Dann griff er in eine Hosentasche. "Hier", sagte er und hielt mir ein Amulett entgegen.
    
    "Was ist das?"
    
    "Ein Seelensucher. Häng es dir um den Hals und konzentriere dich auf deine Frau."
    
    Ich beäugte das Ding misstrauisch. Es sah viel zu sehr dem ähnlich, welches ich jahrelang in meine Brust eingebettet mit mir herumgetragen hatte.
    
    "He, Bro", sagte Simba und griff nach meiner Schulter. "Denk an Patrizia. Wo ist sie?"
    
    "Du meinst —? Ich soll — Dort?" Ich wies mit dem Finger nach vorne und unten.
    
    Simba stellte sich hinter mich und blickte an meinem ausgestreckten Arm entlang. "Das geht in die Richtung zum Altar. Nur ein Stock tiefer."
    
    "Du meinst, in der 'richtigen' Hölle?"
    
    "Nein, nicht unbedingt. Da könnte ein Keller sein." Er blickte sich um. "Komm mit."
    
    Er lief auf eine unscheinbare Tür zu, wandte sich kurz vorher noch einmal um, blickte nach links und ...
    ... rechts, und drückte dann die Klinke herunter. Nichts.
    
    "Hmmm", sagte er, griff in seine Hose und holte einen Schlüssel heraus.
    
    "Wo hast du den her?"
    
    "Gestern gekauft." Er hielt ihn gegen die Stelle der Tür, wo normalerweise ein Schlüsselloch war, murmelte ein paar unverständliche Worte, und es klickte.
    
    "Ich dachte, du kannst nicht zaubern?"
    
    Er drückte die Klinke herunter und die Tür öffnete sich. "Magischer Dietrich", sagte er und winkte mir zu folgen. "Kein Wort", flüsterte er.
    
    Ich nickte.
    
    Die Tür schlug zu und wir standen im Dunkeln. Total. Kein Fenster, keine Lampe, noch nicht einmal eine LED, die auf eine Überwachungskamera hingedeutet hätte.
    
    Simba bewegte sich nicht, also tat ich es ihm gleich. Nach kurzer Zeit gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit. Irgendwo schien also doch etwas Licht hereinzufallen.
    
    Vor uns war eine glatte Wand. Genau wie rechts und links. Keinerlei Merkmale, keine weitere Tür. Nun, dann befanden wir uns wohl in einem Aufzug.
    
    Ich hob die Hand und ließ meine Finger über die linke Wand streichen. Da! Eine kleine, kreisrunde Erhebung. Direkt darunter eine weitere. Ich drückte auf die untere, und die Kabine setzte sich in Bewegung.
    
    Simba gab einen erstickten Laut von sich. Ich grinste in mich hinein. Ich war schon oft in Aufzügen gefahren, er aber nicht.
    
    Die Kabine hielt schon nach wenigen Sekunden wieder an. Die Wand vor uns schob sich zur Seite und wir blickten in einen Saal. Der Boden bestand aus Marmor, der so ...
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