1. Merlins Kinder 06.2 Hexenjagd


    Datum: 26.04.2022, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byPhiroEpsilon

    ... Dahinter stand ein Chefsessel und ein in einen teuer aussehenden Anzug gekleideter, jung aussehender, normal großer Dämon.
    
    "Arithanias", sagte er lächelnd. "Freut mich, dich nach so langer Zeit zu sehen, mein Sohn. Interessanter Körper, den du da anhast."
    
    Sohn?
    
    "Ich hab' dich mit Klamotten fast nicht erkannt, Papa", sagte Simba und machte keine Anstalten, die ausgestreckte Hand Mammons zu ergreifen. "Seit wann bist du Mammon?"
    
    Das Lächeln des Mannes gefror. "Es gibt einen neuen Satan", sagte er mit zusammengepressten Lippen.
    
    "Sollte ich ihn kennen?", fragte Simba.
    
    "Sie", antwortete sein Vater. "Es ist eine Frau."
    
    Ich keuchte auf. "Doch nicht etwa—"
    
    Er hob die Hand und ich unterbrach mich. "Keine Namen. Man sagt, sie könnte es hören und kommt sofort."
    
    "Also Satan hat dich zu Mammon ernannt", sagte Simba nachdenklich. "Und wer ist der neue Asmodai?"
    
    "Sie", sagte Mammon kurz.
    
    Simba und ich blickten uns an. Irgendetwas am Verhalten des Dämonenfürsten war seltsam, und ich war sicher, dass Simba das auch so sah.
    
    "Aber", wandte er sich wieder an Mammon, "du hast mich doch bestimmt nicht kommen lassen, um mir nur 'Guten Tag' zu sagen."
    
    Mammon zuckte die Schultern. "Ich hatte nie gewollt, dass du so lange wegbleibst. Ich dachte eigentlich, du würdest nach spätestens hundert Jahren mit hängendem Schwanz zurückkommen."
    
    "Ha!", machte Simba. "Da kennst du mich aber schlecht."
    
    "Scheint so. Ich — Ich hoffe wir sehen uns in Zukunft ...
    ... öfter."
    
    "Da würde ich nicht drauf wetten. Wir haben einen Job hier, und danach bin ich wieder weg. Es gefällt mir oben auf der Erde."
    
    Ich wollte Mammon etwas fragen, doch Simba warf mir einen Blick zu, der mich den Mund halten ließ. Ich hatte das Gefühl, dass er seinem Vater nicht über den Weg traute.
    
    "Wenn du also nichts weiter von uns willst", sagte Simba, "dann lass dich nicht länger von deiner wichtigen Arbeit abhalten." Er wandte sich auf der Stelle um und lief auf den Aufzug zu. Ich nickte Mammon zu und folgte ihm.
    
    Die Aufzugtüren schlossen sich hinter uns. "Was —"
    
    "Nicht hier." Er warf einen Blick zur Decke, dann drückte er den Knopf für das Parterre.
    
    Ich folgte seinem Blick und blickte direkt in die Optik einer Kamera. Hätte ich mir natürlich denken können.
    
    Unten ließen wir uns von einem Security-Dämon zu einem Seitenausgang bringen. Erst ein paar hundert Meter von der Bank entfernt atmete Simba auf.
    
    "Das war schräg", sagte ich.
    
    "Sehr schräg", stimmte er mir zu. "Aber zumindest wissen wir jetzt, wo wir suchen müssen."
    
    "Du meinst, dass die Person, die wir verdächtigen, dieselbe ist, deren Name hier nicht genannt werden darf?"
    
    "Ich bin nicht absolut sicher, aber ich habe da so ein Bauchgefühl ..."
    
    "Hast du? Na gut. Wo hat Satan denn seine Residenz?"
    
    "Wo anders als in Rom?"
    
    4
    
    Simba
    
    Zu der Zeit, als ich die Hölle verlassen musste, konzentrierte sich die menschliche Kultur auf den vorderen Orient. Hauptsächlich Ägypten und das ...
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