Thao II - Teil 14
Datum: 04.08.2022,
Kategorien:
BDSM
Autor: bySena78
... Frage gestellt, ob sie es nicht selbst einmal versuchen sollte. Karl war es gewesen, der sie schließlich überredet hatte und mit ihr zusammen die ersten Grundlagen übte.
Die Finger ihrer rechten Hand griffen wie automatisch in die Saiten, während die der linken die Akkorde griffen. Jeder Finger fand seinen richtigen Platz, jeder Ton war ein Treffer. Und dennoch, so spielen, wie Simon würde sie nie können. Er hat Musik gelebt, sich in sie hineingeflüchtet, sie als seine Parallelwelt erachtet, seine Zuflucht. Außerhalb von ihr war er unsicher, hilflos und unfähig die Zeichen um sich herum richtig zu deuten. Auch Karl kannte dieses Manko. Man konnte technisch gut sein, aber wenn einem dieses eine, spezielle Gefühl fehlte, dann klang die Musik anders, mechanischer und weit weniger bewegend.
Sie erzählte Romy von Karls Freund, dessen Suche nach einer Freundin und schließlich auch von seinem Schicksal, welches ihn ereilt hatte. Romy hörte ihr schweigend zu, dann schüttelte sie ihren Kopf.
„So ein Depp."
Das war alles, was ihr dazu einfiel. Thao sah das Mädchen an, dann legte sie die Gitarre beiseite. Komisch. Romys Reaktion ging ihr nahe, obwohl die Kleine im Grunde genommen ja Recht hatte. Vielleicht weil sie auch jetzt wieder provozieren wollte? War es aus einer Lust heraus? Die Suche nach Aufmerksamkeit vielleicht?
„Lass uns fernsehen. Bestimmt kommt etwas, was dich interessiert."
Romy starrte auf die Fernbedienung. Es kam zu Hause eigentlich so gut wie nie ...
... vor, dass sie darüber entscheiden durfte, was gesehen wurde. So griff sie nach dem kleinen Gerät und suchte zielsicher nach dem Abendfilm. Es war klar, dass er eine Altersbegrenzung hatte, aber Thao ließ es dennoch zu. Sie wollte der Kleinen nicht schon wieder Grenzen aufzeigen, obwohl sie sich eigentlich dazu verpflichtet fühlte. Aneliese hatte Recht, die Woche würde anstrengend werden.
Konfrontation
Das sonore Klingeln der Türglocke zerriss die Stimmung mit brachialer Gewalt. Thao schrak zusammen, wandte sich hastig zu Tür um, stand auf und blickte ratlos hin und her. Vielleicht war es nur Aneliese? Nein! Ihr Gefühl sagte etwas anderes. Er stand vor der Tür, ob unten oder schon oben, wusste sie nicht.
Thao hatte nicht mehr an ihn gedacht, doch jetzt traf sie die Erkenntnis, dass er wieder zurück in ihr Leben treten könnte mit brutaler Gewalt. Es war kein positives Gefühl, ganz gegensätzlich sogar. Sie fühlte, wie sie anfing zu schwitzen und gleichzeitig zu frieren, ihr ganzer Körper schien auf einmal zu reagieren. Von wegen das sie mit ihm abgeschlossen hatte, verdrängt war das zutreffende Wort. Sie war nicht fertig mit ihm, ganz im Gegenteil. Er hatte sie nach wie vor in seiner Gewalt, auch wenn sie sich mit aller Macht dagegen wehrte.
„Soll ich rangehen?", fragte Romy. Sie schien zu ahnen, um wen es Thao ging.
Thao überlegte, ob dies vielleicht wirklich eine Option war. Aber hatte sie nicht vorhin noch großkotzig zu Aneliese gesagt, dass sie sich ihm stellen ...