1. Thao II - Teil 14


    Datum: 04.08.2022, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... sie in seine Arme schließen, doch sie schlug mit ihren Fäusten nach ihm und stieß ihn schließlich brutal von sich weg.
    
    „GEH JETZT! KAPIER ENDLICH WAS DU MIR ANTUST!"
    
    Karl erstarrte für einen Moment, dann nickte er. Ab diesem Moment schien er zu verstehen, dass er hier und jetzt nichts für sich gewinnen konnte.
    
    „Ich kann dich nicht aufgeben, Thao. Das werde ich nie."
    
    Es waren seine letzten Worte zu ihr, dann trat er aus der Küche heraus in den kleinen Flur, eilte die Treppe hinunter, warf sich gegen die Haustür und taumelte ins Freie. Das Bild von der Straße, dem Deich und den darüber liegenden Nachthimmel verschwammen, dann brachen auch aus ihm die Gefühle heraus. Laut schluchzte er auf, setzte sich auf den Gehweg vor dem Mietshaus, dessen Fassade plötzlich in ein blaues Intervalllicht getaucht wurde. Er sah noch die Beamten aus ihren Streifenwagen steigen, doch war ihm das egal. Thao! Es durfte einfach nicht vorbei sein.
    
    Vier Stunden später saß Karl immer noch auf einen flachen Stein auf dem Deich. Der war schon immer dort gewesen und man hatte gerade so zu zweit darauf Platz gefunden. Thao und er hatten oft hier zusammen gesessen und miteinander den Fluss beobachtet, die vorbeifahrenden Schiffe, die Möwen über ihren Köpfen und all die Menschen, die es ihnen gleich taten und hier nach ihrer Erholung gesucht hatten. Thao hatte einmal festgestellt, das dieser Platz nicht an ihrem alten unter der Brücke heranreichen konnte und tatsächlich vermisste auch Karl ...
    ... dessen Einsamkeit und Ruhe, aber auch hier war es schön und man bekam die Möglichkeit sich wenigstens ein Stück weit wiederzufinden.
    
    Aneliese war zu Karl heruntergeeilt, als die Polizisten bei Thao geklingelt hatten. Sie hatte ihnen die Situation erklärt und danach den Unmut der beiden Beamten deutlich zu spüren bekommen. Sie sprachen von einer Bagatelle und man solle sich doch bitte vorher überlegen, ob wirklich eine Notsituation vorliegt oder nicht. Immerhin hatten sie Karl nach seinem Befinden gefragt und ob er Hilfe brauchen würde. Wahrscheinlich hatten sie die Befürchtung, dass er sich etwas antun könnte. Aber der junge Mann hatte verneint, sich aufgerafft und war dann den Deich hinaufgestiegen. Wenn Thao aus dem Fenster in der Küche blickte oder auf den kleinen Balkon hinausging, würde sie ihn sehen können. Vielleicht kam sie ja zu ihm runter, würde mit ihm über all das Sprechen, was zwischen ihnen gestanden hatte, sich mit ihm zusammen an das Schöne erinnern, an all das Einzigartige was sie miteinander verbunden hatte.
    
    Es schien ihm alles so absurd. Thao hatte den Glauben an ihre Liebe verloren, er ihn wieder gewonnen. Sie hatte Angst vor neuen Schmerz, er spürte ihn genau in diesen Moment und Augenblick. Sie liefen nicht mehr synchron, das schien ihm das Problem zu sein. Hätte er vor zwei Monaten seine Beziehung zu Ella beendet, würde er vielleicht noch bei Thao oben in der Wohnung sein, mit ihr Reden, vielleicht aber auch küssen und sie an seinen Körper drücken ...
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