1. Thao II - Teil 14


    Datum: 04.08.2022, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... musst ja nicht antworten."
    
    „Das tut uns beiden nicht gut, Karl. Dann würde es dir genauso ergehen wie mir die ganzen Monate über. Ich möchte das nicht. Fahr zu deinen Eltern zurück, sie werden dir helfen. Und irgendwann geht es uns beiden leichter. Ich habe das schon gespürt."
    
    Er schüttelte den Kopf, schluchzte, konnte sich einfach nicht vor ihr zusammenreißen. Auch Thao schaffte es nicht, stark zu bleiben, weinte und hockte sich dann zu ihm, um ihn zu umarmen. Noch einmal spürte sie seine Nähe, konnte ihn riechen, seine Wärme fühlen, dann gab sie ihm einen Kuss auf die Wange, löste sich von ihm und stand wieder auf. Er wollte sie zurückhalten, doch sie ließ es nicht zu.
    
    „Lass mich gehen, Karl! Bitte! Das habe ich doch für dich auch getan."
    
    Karl hob seine Hände, drückte sie in sein Gesicht und nahm sie dann wieder abrupt herunter, stand auf und schien auf einmal sehr gefasst.
    
    „Du hast Recht. Thao, ich schreibe dir ab und an, wenigstens das erlaubst du mir, ja?"
    
    Sie nickte, trotz dessen sie es für keine gute Idee hielt.
    
    „Wenn du jemals Hilfe brauchst..."
    
    Sie lächelte, er brauchte nicht zu Ende sprechen. Dennoch drängte wieder unschöne Gedanken in ihr Bewusstsein. Mühsam ignorierte sie diese, wollte den Abschied für ihn und sich selbst gewahrt wissen.
    
    Seine Gesichtszüge entspannten sich etwas, sein sehniger Körper richtete sich auf und bekam wieder Haltung, dann deutete er auf ihr Haus.
    
    „Gehst du wieder rein? Ich will noch ein wenig hier ...
    ... sitzen, bevor ich gehe."
    
    Thao blickte ihn nachdenklich an, zögerte, dann ging sie langsam zurück zum Haus. Noch einmal drehte sie sich zu ihm um, hob ihren Arm, dann schloss sie die Tür auf und verschwand im Innern des Wohngebäudes. Er erinnerte sich an ihre Worte von vorhin, er hatte nicht noch einmal zurückgeblickt. Er verstand jetzt, wie wichtig solche eine Geste sein konnte, für denjenigen der verlassen wurde. Es hatte etwas mit Respekt zu tun und Anerkennung für die gemeinsame durchlebte Zeit.
    
    Karl wusste nicht warum, aber ihr Wunsch hatte ihm geholfen. Er beglich eine Schuld bei ihr und vielleicht war es genau das, was ihn hoffen lassen durfte. Wenn sie erkannte, dass er die Distanz zu ihr akzeptierte, wuchs vielleicht auch die Bereitschaft in ihr, wieder Nähe zuzulassen. Aufgeben würde er sie nicht, wahrscheinlich konnte er das gar nicht. Noch einen letzten Blick auf das ihm so vertraute Haus, das gedämmte Licht in ihrer Küche, dann ging er zurück zu seinem Wagen.
    
    „Ist er weg?"
    
    Thao verneinte, schloss die Wohnungstür hinter sich und rang sich für Romy ein Lächeln ab.
    
    „Er ist ein Arschloch, vergiss ihn. Und hübsch ist er auch nicht."
    
    Thao blickte Romy nachdenklich an, hing dann aber ihre Jacke an die Garderobe und verschwand in der Toilette. Wenigstens für einen kurzen Moment wollte sie alleine sein.
    
    Wie fühlte sie sich gerade? Sie blickte in den Spiegel, in ihr eigenes Abbild, das ihr die müden, schwarzen Augen zeigte, die immer noch gerötet, mehr als ...