Das Patrick-Projekt
Datum: 29.10.2022,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: Dingo666
... streicheln wollte."
"Hm. Okay", nickte er. "Akzeptiert. Und dann?"
Ich seufze. So schlau und manipulativ, wie ich dachte, bin ich anscheinend nicht. Er hat mich so einfach durchschaut wie ein Glas mit Wasser. Dann wird es doch nichts mit der Karriere als verruchte Geheimagentin.
Gut - er war offen zu mir. Am besten sollte ich das auch sein.
"Ich... es hat mich einfach neugierig gemacht, dass... dass du mir so unter den Rock geschaut hast", bringe ich heraus. "Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Deshalb..." Ich zucke vielsagend die Schultern.
"Mhm." Er nickt einmal. Dann atmete er tief ein und steht auf. Sieht auf mich herunter. Sein Schwanz wirkt nicht mehr so steif und aggressiv. Das sieht gut aus, finde ich. Ein erwachsener Mann halt. Ein attraktiver erwachsener Mann.
Er streckt mir eine Hand hin. Mein Herz setzt einen Schlag aus. Was will er jetzt von mir? Mit mir? Wie soll ich reagieren?
Seine Augen sind freundlich. Ich ergreife seine Hand, und er zieht mich hoch. Wir stehen voreinander. Er schaut auf mich herunter. Meine Brüste spannen und prickeln, wie nach einem heftigen Peeling. Ich habe wieder dieses Summen in den Ohren.
"Das war, hm, wohl ein langer Tag für dich", meint er ernsthaft. "Am besten gehen wir jetzt schlafen und beruhigen uns erst mal beide. Morgen sehen wir weiter, ja?"
Ich nicke automatisch. Die Gedanken wirbeln zwischen meinen Schläfen hin und her. Er schickt mich ins Bett? Alleine? Perfekt - genau das wollte ich ...
... doch, oder? Endlich raus aus dieser mega-peinlichen Situation. Aber warum fühle ich mich plötzlich so mies? So... enttäuscht? Wie ein Kind, das schlafen geschickt wird, wenn der Krimi gerade so richtig spannend wird?
Patrick lässt meine Hand los und greift die Fernbedienung. Das Geplapper verstummt hinter mir.
"Also - gute Nacht, Libellchen." Er lächelt ein wenig. "Schlaf gut in deiner ersten Nacht auf dem Quellenhof."
"Gute Nacht", murmle ich. "Du auch."
Er hält mir die Tür auf. Ich neige den Kopf wie eine Dame und gehe hinaus. Er ist hinter mir. Auch auf der Treppe nach oben. Uh - wie lang ist mein Nachthemd eigentlich genau? Kann er mir so hinten auf den nackten Popo gucken? Ich stolpere beinahe. Vor meinem inneren Auge sehe ich schon, wie ich der Länge nach hinschlage und mit gespreizten Beinen auf der Treppe liege, das Hemdchen hochgerutscht...
Dann bin ich oben und biege nach links ab. Wir tauschen ein letztes Nicken aus, und Patrick geht nach rechts. Sein Schlafzimmer ist auf der gegenübergesetzten Seite des langgestreckten, alten Bauernhauses. Weit genug weg, geht es mir durch den Kopf.
Hm? Weit genug wofür?, frage ich mich. Und schüttle den Kopf. Hier gibt es schon genug ungelöste Fragen. Ausreichend viele, um meinen ganzen Aufenthalt hier in einen Krimi zu verwandeln.
Ich sehe zurück. Seine sehnige Gestalt verschwindet um eine Ecke im Gang. Nur die Schritte sind noch zu hören. Die alten Holzdielen knarren unter seinem Gewicht. Ein Lichtschalter ...