1. K.E.E. Ein bisschen Apokalypse 02


    Datum: 15.12.2022, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bySena78

    ... ihr. Sie ließ es zu, traurig darüber, dass er auf ihre Idee hin so abweisend reagierte.
    
    „Wanda! Das geht nicht. Wir müssen nachsehen, ob man uns braucht. Vor allem du hast eine Aufgabe und vielleicht kannst du dem Guten dort über uns wirklich noch eine Chance geben."
    
    Ihre blauen Augen zeigten ihm in diesen Moment deutlich ihren Frust. Sie schien ganz anderer Meinung zu sein als er.
    
    „In dem ich die Bösen töte? Man hat mich nie gefragt, ob ich das auch möchte. Man hat mich missbraucht und meinen Körper vernichtet, ist dir das denn gar nicht bewusst geworden? Ich weiß nicht mehr, was ich bin und wohin ich gehöre, kann keine Kinder mehr bekommen, mir keine Kleider anziehen oder mir meine Haare zurechtmachen. Das Schlimmste für mich aber ist, dass neben mir noch jemand anderes in diesem Ding hier steckt."
    
    „Wie meinst du das?"
    
    „Ist dir das nicht aufgefallen? Erst seit dem wir Verkehr miteinander haben, bekomme ich langsam die Kontrolle über mich und nur, wenn ich in deiner Nähe sein darf, fühle ich mich wirklich wohl. Verstehe mich jetzt nicht falsch, das ist ein schönes Gefühl, aber dennoch werde ich manipuliert und das ist ein entsetzlicher Gedanke für mich."
    
    „Du meinst Kee?"
    
    Wanda drehte sich zu dem Monitor um.
    
    „Der Japaner hat doch in dieser Richtung gearbeitet, oder etwa nicht?"
    
    „Du meinst also, dass Kee dafür Sorge trägt, dass du dich zu mir hingezogen fühlst?"
    
    Aus seiner Stimme klang deutlich seine Enttäuschung heraus.
    
    „Max! Ich mag dich ...
    ... sehr, es bräuchte dieses Ding doch gar nicht. Aber es ist da und es stört mich, dass es Gewalt über mich hat."
    
    „Gut, du kannst dich jetzt besser bewegen als zuvor, aber kann es nicht sein, dass du dich einfach erst an deinen neuen Körper gewöhnen mußtest?"
    
    Wanda schüttelte ihren Kopf. Max war so süß, wenn er seine Denkermiene aufsetzte.
    
    „Mein Körper, die Klingen die aus meinen Unterarmen austreten, das Gefühl alles zu hören, zu sehen und spüren zu können ..., ich kann sogar auf einmal ganz leise sein."
    
    Sie führte es ihm vor und tatsächlich bewegte sie sich auf einmal ohne jegliches Geräusch fort. Eine halbe Tonne schwer, schien sie wie eine Schlange über den Boden hinweg zu gleiten, ohne dabei auch nur das geringste Geräusch von sich zu geben. Maximilian horchte, doch Wanda schien von jetzt auf gleich zu einem Indianer geworden zu sein, der durch das Präriegras schlich.
    
    „Wanda?" Sie blieb stehen und sah sich zu ihm um.
    
    „Ja?"
    
    „Du beginnst damit dich zu tarnen. Schleich weiter!"
    
    Sie blickte verdutzt an sich herunter und tatsächlich konnte sie ihre eigenen Konturen nur noch unscharf erkennen. Sie schlich weiter, so leise wie es ihr irgendmöglich war und schließlich, sie glaubte, ihren Augen nicht trauen zu können, war es ihr möglich durch ihren Arm, wie durch eine unscharfe Brille hindurchsehen.
    
    „Kannst du mich noch erkennen?" Fragte sie ihn erstaunt.
    
    Maximilians Stimme klang auf einmal hohl.
    
    „Nur noch weil ich weiß, dass du da stehst. Du wirkst wie ...
«12...181920...»