1. Thao 26


    Datum: 18.03.2018, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... der Stadt bist, Thao."
    
    Thao hob den Kopf, sah zur Decke hoch, sammelte die ihr noch verbliebenen Kräfte und nickte schließlich.
    
    „Rüdiger, ich gehe mal in mein Zimmer, ja? Oder habt Ihr da auch schon ...?"
    
    Der Mann sah dem Mädchen erstaunt hinterher. Sie wirkte nicht aggressiv und unbeherrscht wie sonst, ein Umstand, der ihm Sorgen bereitete. Dem Mädchen musste offenbar etwas passiert sein.
    
    „Thao? Kann ich reinkommen?"
    
    Sie antwortete nicht.
    
    Vorsichtig betrat er das Zimmer, in dem er zuvor noch nie gewesen war, obgleich er mehrmals die Möglichkeit gehabt hätte. War es Desinteresse für das Mädchen gewesen, Respekt oder vielleicht sogar Furcht?
    
    Er hörte die Tochter seiner Freundin hinter dem Bücherboard weinen. Wahrscheinlich lag sie auf ihrem Bett. Er ging um die Trennwand herum und sah sie mit dem Rücken zu ihm auf dem Bett liegend. Sie hatte sich zusammengekauert und schien verzweifelt zu sein. Behutsam setzte er sich zu ihr.
    
    „Ist was mit Karl?"
    
    Sie schien nicht antworten zu wollen. Trotzdem ließ sie es zu, dass er seine Hand auf ihren Oberarm legte.
    
    „Ist es vorbei zwischen Euch?"
    
    Er spürte das Zucken in ihren Achseln, dann sah er sie kurz nicken. Rüdiger atmete tief durch. Er musste sich beherrschen, seine eigenen Gedanken verdrängen. Wenn Thao in der Stadt bleiben würde, bedeutete dies wohl auch einen Rückzieher Annes.
    
    „Möchtest du reden?"
    
    Das Punkermädchen konnte es kaum glauben, doch Rüdigers Stimme wirkte tatsächlich beruhigend ...
    ... auf sie.
    
    „Würdest du mich allein lassen?"
    
    „Klar. Ich bin draußen, wenn was ist."
    
    Er stand vom Bett auf und wandte sich zur Tür.
    
    „Danke."
    
    Ihre Stimme klang brüchig und dennoch war es das erste Mal, dass sie seine Gegenwart wirklich akzeptiert hatte.
    
    „Ruf mich, wenn was ist."
    
    Thao hörte noch, wie der Freund ihrer Mutter die Zimmertür schloss, dann war sie wieder allein. Unaufhaltsam liefen ihr die Tränen über die Wangen und ihre Augen blieben auf die Finger ihrer rechten Hand gerichtet, die den Zipfel ihrer Bettdecke verdrehten.
    
    49. Karls Wut
    
    „Sagst du mir jetzt endlich, was passiert ist?"
    
    Es war an sich nicht die Art seines Vaters, laut zu werden.
    
    „Wo ist Thao?"
    
    Karl starrte vor sich hin, wollte sich an seinem Vater vorbeipressen, der ihm den Weg zu seinem Zimmer versperrte. Er hatte sich den ganzen Nachmittag in seinem Zimmer eingeschlossen, laut Musik gehört und war nur rausgekommen, wenn ihn ein dringendes Bedürfnis dazu genötigt hatte.
    
    „Sie ist nicht da, wie es scheint. Ruf sie doch an! Frag sie, was ihr ins Hirn geschissen hat.", kreischte der Junge seine Antwort regelrecht durchs Haus.
    
    Harald packte ihn am rechten Arm und zog ihn hinter sich her. Sein Sohn mochte nun vielleicht kräftiger sein als er, dennoch verbot ihm der Respekt vor seinem Vater jegliche Gegenwehr.
    
    „Setz dich dahin und rede!"
    
    Harald drückte seinen Sohn in einen der Sessel. Der aber schien immer noch nicht bereit zu sein, sich zu öffnen.
    
    „Habt Ihr euch ...
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