1. Thao 26


    Datum: 18.03.2018, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... wärst?"
    
    Haralds Augen huschten nervös hin und her.
    
    „Ich kann das nicht sagen, Karl. Es ist schon sehr ungewöhnlich, was du erlebt hast. Jeder mag seine Geheimnisse haben, aber dieser SM zwischen Euch ... ich kann mir das nur sehr schwer vorstellen."
    
    Der Junge verschränke seine Finger ineinander und ließ sie knacken, ein ekelhaftes Geräusch dabei verursachend. Harald enthielt sich eines Kommentars.
    
    „Weißt du, seit Wochen liegt das zwischen uns. Ich habe sie immer wieder dazu gedrängt, dort endlich aufzuhören. Sie hat mir so wehgetan, wenn sie mir gezeigt hat, wie schwer es ihr fiel."
    
    Eine Träne löste sich aus Karls linkem Auge und lief seine Wange hinunter.
    
    „Und heute, als sie zu mir ins Auto gestiegen ist, blieb dieses Gefühl. Selbst als sie mir gesagt hat, dass sie gekündigt hat. Es ist so, als ob irgendetwas von ihr dort festgehalten wird und einfach nicht mehr zu mir zurückkommen kann. Ich spüre ja, dass sie es will, sich für mich entscheiden möchte, aber auch, dass sie aus irgendeinem Grund die Kraft dazu nicht findet."
    
    Harald ließ ihn reden. Er kannte selbst solche verzweifelten Momente nur zu gut, in denen man sich Luft verschaffen musste, um nicht vor Schmerz wahnsinnig zu werden.
    
    „Ich habe mir selbst die Schuld gegeben, dachte, vielleicht könnte ich es akzeptieren lernen. Aber es geht nicht. Ich schaffe es einfach nicht. Ich habe dieses eine Bild im Kopf und auch wenn sie mir immer wieder versichert, dass ich ihr unrecht damit tue, ist es ...
    ... trotzdem da."
    
    Karl dachte an die letzten Monate.
    
    „Und dann, auf der anderen Seite, sehe ich die letzten Monate. Ihr wart in Schweden und wir beide haben hier den Laden geschmissen. Es war eine unglaubliche Zeit. Wir waren so glücklich miteinander. Und Thao war begeistert von ihrer Rolle hier. Auch wenn man es ihr nicht hätte sagen dürfen, aber die Hausfrau steckt ihr irgendwie im Blut."
    
    Sein Vater musste lächeln. Thao hätte ihnen die Augen ausgekratzt, wenn man ihr so gekommen wäre.
    
    „Das, was ich wirklich nicht konnte, woran ich immer wieder verzweifelt bin, war der Gedanke, dass dieses Scheiß-Palais eine Rolle dabei gespielt hat. Dass ich vielleicht einen Teil ihres Glücks ausmache, aber nicht das ganze."
    
    Der Junge wischte sich eine weitere Träne von seiner Wange, räusperte sich und setzte dann fort.
    
    „Am Anfang hat sie mir davon noch erzählt, du hättest hören sollen, wie begeistert sie war, wie sehr sie sich an dieser Arbeit berauscht hat, doch dann spürte sie selbst, wie weh sie mir damit tat und ab diesem Moment lag diese Scheiß-Domina in ihr wie Blei zwischen uns."
    
    Er schwieg wieder, sammelte seine Gedanken.
    
    „Als ich heute heimgekommen bin, habe ich versucht, mir vorzustellen, wie es ohne sie sein würde. Wie es wäre, wenn ich nicht mehr ihre Stimme hören, sie nachts nicht mehr bei mir schlafen würde, wie das Gefühl wäre, wenn sie mir nicht mehr nahe ist."
    
    Harald spürte den Kampf seines Jungen.
    
    „Ich weiß einfach nicht mehr, was das Richtige ist, ...
«12...192021...»