1. Thao 26


    Datum: 18.03.2018, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... wenn es um die Planung ihres neuen Lebens ging, antwortete Thao auch diesmal nicht. Karl hatte gehofft, es würde ihr leichter fallen, wenn sie erst einmal die neue Stadt sehen würde, in der sie zusammen wohnen sollten, aber außer Akzeptanz war nichts in ihren Äußerungen zu finden. Auch hatte sie darauf bestanden, in ihren normalen Klamotten zu den Besichtigungen zu gehen, was allerdings der gemeinsamen Sache nicht gerade förderlich war. Trotzdem hielt sie sich bei den Maklern zurück, sah sich alles in Ruhe an, blieb aber sonst schweigsam.
    
    „Lass uns erst mal gucken. Wird schon."
    
    „Könntest du dich beim nächsten Mal ein wenig mehr äußern? Schließlich ist es ja dann auch deine Wohnung."
    
    Thao sah ihn gereizt an.
    
    „Ich möchte nicht wieder zicken, okay? Lass uns einfach schauen, wie die Buden aussehen."
    
    Der Junge seufzte. Er hatte gewusst, dass dieser Tag anstrengend werden würde, er zog Thao regelrecht durch die Stadt. Auch wenn sie bislang nichts Negatives gesagt hatte, war sie stets schweigsam geblieben, wodurch die Sache für Karl nicht gerade vereinfacht wurde. Er hatte sie auf viele Möglichkeiten aufmerksam gemacht, die diese Stadt für sie beide bieten würde, doch, abgesehen von Floskeln, hatte sie ihm bislang nichts gegeben, woran er sich festhalten hatte können.
    
    Schweigend fuhren sie in den Süden der Stadt, wo ein dreistöckiger Plattenbau auf sie wartete. Eingeschlossen von niedrigen Einfamilienhäusern wirkte er nicht so abweisend, wie jene Wohnobjekte, die ...
    ... sie bisher gesehen hatten. Einige große Laubbäume taten ihr Übriges, um die Gegend für sie attraktiver erscheinen zu lassen.
    
    „Das ist der Deich zur Elbe hin, oder?"
    
    Thao sah auf der Karte nach.
    
    „Ja, scheint so. Das ist ja mal geil."
    
    Karl warf ihr einen erleichterten Blick zu. Es war die erste wirkliche Regung, die sie in dieser Stadt gezeigt hatte. Er fand einen Parkplatz an der Straße, wenig später klingelte er bei dem Namensschild, das ihm am Telefon genannt worden war.
    
    Eine junge Frau öffnete ihnen, sie schien einen Migrationshintergrund zu haben, Indien oder Sri Lanka vielleicht. Thao und Karl warfen sich erstaunte Blicke zu. Sie hatten in dieser Gegend wirklich nicht damit gerechnet.
    
    „Ihr seid Thao und Karl, oder?"
    
    Die beiden nickten der Frau zu.
    
    „Ich bin die Anelise. Kommt rein! Mein Vater ist arbeiten, sonst hätte er Euch die Wohnung gezeigt."
    
    Thao konnte sich ein Lachen nur schlecht verkneifen. Karl sah sie flehentlich an, aber sie konnte nicht aus ihrer Haut heraus.
    
    „Du heißt Anneliese?"
    
    Die Angesprochene drehte sich um und lachte. Sie bemerkte sofort, wie peinlich berührt Karl war und winkte ab.
    
    „Kein Problem damit, Karl. Thao kann ruhig fragen."
    
    Sie wandte sich wieder der Punkerin zu.
    
    „Ich heiße Anelise, nicht Anneliese. Die Vokale sind lang, das n kurz."
    
    Thao versuchte es, bekam es aber nicht hin, was bei den Frauen Gelächter auslöste.
    
    „Nennt mich Anneliese, ich bin es gewohnt, mir macht das nichts aus."
    
    Sie warf ...
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