1. Fasching Teil 3 von 8


    Datum: 02.01.2023, Kategorien: Erstes Mal Autor: byNimmermehr

    ... dagegen in die Ablage „P", wie Papierkorb, verschob, war das dann zumindest eine halboffizielle Sache und ich war „save".
    
    Dann fragte ich Ingrid, wer denn heute Hintergrunddienst für die Gynäkologie hatte.
    
    Nach dem Telefonat machte ich mich an eine Aufstellung, was ich alles am Montag einkaufen musste. Küchentechnisch waren da ja, den Besuch eingerechnet, jetzt ein paar Mäuler mehr zu stopfen.
    
    Hey, ich war hier bald Chef meiner eigenen kleinen Privatklinik. Ich musste ein wenig schmunzeln, was aber eigentlich in Anbetracht der Gesamtsituation ziemlich daneben war.
    
    Ich glaube aber, die Mädchen hätten sich über diesen kurzen Gedankengang ebenso amüsiert.
    
    Ich drückte mich ein wenig vor dem nächsten Anruf. Aber ich glaubte den Mädchen und was ich bei Melissa gesehen hatte, ließ mich nicht daran zweifeln, dass ihre Schilderung von Günther so wahrheitsgemäß, wie möglicherweise sogar eher noch untertrieben war.
    
    Ein wirklich gefährlicher Typ. Eindeutig! Und skrupellos. Auch das mit der Waffe nahm ich Melissa ab.
    
    Wenn keine Polizei, dann musste ihn jemand anderes daran hindern, die Mädchen oder die Mutter weiter zu bedrohen, unter Druck zu setzen, seine Gewaltphantasien umzusetzen oder Melissa weiter sexuell zu missbrauchen oder zu prostituieren.
    
    Feuer bekämpft man mit Feuer!
    
    Ich nahm die Visitenkarte aus meinem Rolodex. Sie war aus gutem Hartkarton und zeigte eine aufwendige Prägung mit dem typischen seitlichen gehörnten Totenkopfprofil mit den ...
    ... Flammenschwingen... und eben eine Handynummer.
    
    Eigentlich war dieser Club offiziell verboten. Doch die Mitglieder scherten sich nicht drum.
    
    Nicht weiter nachdenken -- kurzentschlossen wählte ich die Nummer des „Höllenengels".
    
    „Hallo?"
    
    Eine tiefe, aber keineswegs unsympathische Stimme meldete sich prompt. Ich kannte den Mann. Er war bereits mehrfach in meiner Ambulanz gewesen. Zweimal war er der Patient, aber manchmal auch wegen seiner „Freunde" oder verschiedener Frauen.
    
    Und wie vorhin bereits angedeutet, es ließen sich nicht immer alle Verletzungsmuster mit einem regulären Unfallereignis erklären.
    
    Auch war nicht immer jede Patientin, die zum Beispiel mit einer fetten Bronchitis zu uns gebracht wurde, krankenversichert.
    
    Insgesamt waren das aber immer sehr höfliche und geduldige Patienten und wir fanden fast immer eine für alle Parteien eine weiterführende Lösung und die optimale Versorgung. Unter dem Strich besser, als wenn irgendein drittklassiger Scharlatan Mist baute, was am Ende wirklich jemanden Gesundheit oder gar das Leben kostet.
    
    „Hallo. Hier ist Kai Mertens. Ich arbeite im Kreiskrankenhaus in der Ambulanz. Sie haben mir irgendwann mal ihre Karte mit der Nummer gegeben und mir gesagt, wenn ich mal ein Problem habe, ..."
    
    „... können sie mich jederzeit anrufen. Hallo Doc. Schön von ihnen zu hören und ich freue mich, dass wir uns mal für die wirklich sehr gute Versorgung revanchieren können."
    
    Ich war erleichtert, das zu hören. Zugleich schwante mir aber ...
«12...101112...20»