Fasching Teil 3 von 8
Datum: 02.01.2023,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: byNimmermehr
... auch, dass ich mich damit möglicherweise wohl auch diesen Typen ausliefern würde.
Aber ich hatte ja auch so schon hier und da mal Fünfe gerade sein lassen.
„Herr Schönfeld, ..."
„Marius."
„Gut, Marius... ich habe ein Problem, bei dem ich deine spezielle Hilfe brauchen könnte, möglicherweise auch die einiger Freunde von dir."
„Es gibt nur wenige Probleme, die wir nicht lösen können. Wir sind dir wirklich was schuldig, aber das sollten wir alles nicht am Telefon besprechen. Wenn es pressiert, kann ich gerne kurz bei dir vorbeikommen oder wir können es an einem neutralen Ort besprechen."
Ich überlegte nur kurz. Meine Adresse hätte der sowieso schnell raus. Also gab ich sie ihm gleich und wir verabredeten uns in einer Stunde bei mir. Ich war erfreut. Ich wusste, dass der Typ Chef eines der großen Chapter und damit eine ziemlich einflussreiche Nummer bei den Angels war. Ich hätte nicht geglaubt, dass dieser sicherlich sehr viel beschäftigte Mann so schnell Zeit für mich hatte. Aber es schien, als ob er sich die Zeit einfach jetzt so für mich nahm und mal eben alles andere liegen ließ.
Die Stunde bis zu seinem Eintreffen nutzte ich auch, um noch einmal alles kurz für mich durchzugehen, schematisch zu ordnen und auf Papier zu bringen. Ich war kaum fertig und hatte gerade das Kaffeewasser angesetzt, als es auch schon an der Haustür klingelte.
Marius Schönfeld war ein groß gewachsener, schlanker und dennoch sehr athletisch gebauter Mann, Ende Fünfzig, mit ...
... silbergrauen hinten zu einem langen Pferdeschwanz zusammengefassten Haar und einem ebenso langen, sehr gepflegten Bart... Eigentlich der Urtyp eines gepflegten Edelrockers.
Seine obligatorische Harley Davidson stand trotz des schlechten Frühjahrwetters auf dem Parkplatz direkt neben meinem Wagen. Er trug eine schwarze Lederkombination ohne Rauten und ihm fiel nach kurzem, herzlichem Händedruck mein suchender Blick auf.
„Ich trage nur noch selten meine Abzeichen. Man kann sich so besser bewegen und wird deutlich weniger kontrolliert."
„Ach so, komm doch rein."
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Er bewunderte ganz offen Haus und Einrichtung; ich machte eine kleine Führung mit ihm und dann setzten wir uns mit einer großen Kanne Kaffee ins Wohnzimmer, um bei dem Knacken des Buchenholzes im Kamin das eigentliche Problem zu besprechen, welches mir unter den Nägeln brannte -- Günther, Melissa und ihre Mutter.
Wenn man ausblendete, wer er war und wofür er stand, dann wirkte Marius wie ein ziemlich patenter, sympathischer und weltoffener Mensch, mit dem wohl viele gern befreundet gewesen wären. Und so kam unser Gespräch nach kurzem obligatorischem Small Talk recht schnell in Gang.
In meine Wiedergabe der Ereignisse der letzten Stunden vertieft, saßen wir eine Weile und Marius hörte mir entspannt zu, rauchte dabei ein oder zwei Zigaretten, nachdem er zuvor freundlich gefragt hatte und stellte immer wieder kurze Zwischenfragen.
Ich hatte den Eindruck, dass Marius recht humorvoll war und deswegen ...