1. Laycastre 01 - am Rand des Waldes


    Datum: 01.04.2023, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bypronstories

    ... ihn zornig an. Mit einem harten Stoß beförderte sie ihn von sich, schwang sich in die Luft.
    
    "Das war keine ausreichende Belohnung!", fauchte sie. Wieder fiel ihm auf, wie scharf ihre Zähne aussahen. Ihre Finger bogen sich, gekrümmte Klauen wie bei einer Katze sprangen aus ihnen heraus - nur waren diese Klauen so lang wie die vorderen zwei Glieder ihrer Finger. Noram geriet in Panik. Rückwarts krabbelte er von ihr weg, zu erschrocken, um aufzustehen. Sie stürzte aus der Luft auf ihn. Wie in einer Umarmung warf sie ihre Arme um ihn. Ihre Krallen stachen schmerzhaft in die Haut seines Rückens. Sie riss ihren Mund auf und entblößte zum ersten Mal vollständig ihr Gebiss mit zentimeterlangen, nadelspitzen Zähnen, heißer Speichel spritzte in Norams Gesicht. Ruckartig schnappte sie nach seinem Hals. In letzter Sekunde konnte Noram mit seinen Händen ihren Kopf aufhalten, hielt sie panisch auf Abstand, während ihre Krallen sich tiefer in seinen Rücken gruben - egal, wie er sich drehte, er konnte ihnen nicht entkommen. Er fühlte, wie Rinnsale von Blut seinen Rücken hinunterliefen.
    
    "Ich mache es besser! Ich versuche es noch mal! Bitte! Bitte! Gib mir noch einen Versuch! Ich mache es besser! Ich mache es..."
    
    "Hör auf zu kreischen!", zischte sie ihn an und hörte auf, mit den Zähnen nach seinem Hals zu drängen. Noch immer steckten ihre Krallen in seinem Rücken; der Schmerz war fast unterträglich. Ihr Mund zog sich wieder zu dem spöttischen Lächeln zusammen; jetzt war kaum vorstellbar, dass diese zarten Lippen ein solchen Raubtiergebiss hinter sich verbargen.
    
    "Ich gebe dir noch einen Versuch. Aber nur einen, weil ich erst gestern das junge Reh geschlagen habe, das man so gut bei der alten Riesentanne erwischen kann". Ihre spitze Zunge leckte über ihre Lippen. Jetzt wurde Noram auch bewusst, wonach ihr Atem gerochen hatte: Nach Blut.
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