Erbengemeinschft
Datum: 16.05.2023,
Kategorien:
Romantisch
Autor: lost_of_mind
... Unterscheiden ob ich für Nick nur Zuneigung empfand oder ob das schon verliebt war. Vielleicht schwärmte ich sogar ein wenig für ihn, so wie es eine reifere Frau eben tut. Ganz diskret.
Der Winter zog ins Land, Mopedfahren war für mich nun illusorisch. Dafür ergab sich eine neue Möglichkeit: Eine Fahrgemeinschaft. Drei Männer aus dem Ort wechselten sich wöchentlich mit der Fahrt in die Stadt ab. Ich durfte gegen Spritgeld mit einsteigen. Wurde an einem Bahnhof in der Stadt abgesetzt und aufgesammelt, die letzten Stationen fuhr ich öffentlich. Damit kannte ich mich aus.
Auch bei Nick tat sich etwas. Er schloss seine Ausbildung ab, mit ordentlichem Ergebnis. War zurecht Stolz. Nur Leonie zickte wie immer. Es war ja nur eine lapidare Ausbildung, sie hingegen würde ja mal studieren! Das ließ sie ihn spüren.
Ich kannte ein paar von Nicks Kumpels flüchtig und spitzte diese an zu einer Überraschungsparty, sie fanden meine Idee gut. So spurlos sollte sein Erfolg dann doch nicht vorbei gehen. Ich mietete in der örtlichen Disco heimlich einen großen Tisch und ließ ein kaltes Büffet organisieren. Hoffte dass Nick meinen unauffällig eingeworfenen Terminvorschlag annahm, aber anscheinend hatten auch seine Kumpels hinter den Kulissen gewirkt. Sie waren meistens Samstag in der Scheunendisco, es gab ja nicht viel anderes.
Wir wurden Samstag Abend von einem Nachbarn mit dem Auto abgeholt. Vielleicht wunderte sich Nick etwas, dass ich ausgerechnet zur Disco mit wollte. Keine ...
... Ahnung wer mehr aufgebretzelt war: Leonie oder ich? Sie hatte den großen Vorteil der unverbrauchten Jugend. Ich hatte den Vorteil eines guten Einkommens und viel Erfahrung. Kaufte extra noch ein aufreizendes figurbetonendes Kleid, für darunter eine schöne, stark formende Corsage, dazu passende tolle Schuhe und eine seidig schimmernde Strumpfhose. War Freitag sogar nach der Arbeit noch bei Kosmetikerin und Friseur.
Wie Nick nach Ankunft erkannte dass alles abgesprochen war und deutlich mehr Kumpels wie sonst auf ihn warteten, dass es extra ein Büffet gab freute er sich ganz offen, wirkte fast etwas gerührt. Er warf mir einen langen dankbaren Blick zu, lächelte mich an. Aha, er hat es gecheckt! Dann ging er auf seine Kumpels zu, von denen er wohl ein paar schon länger nicht mehr gesehen hatte. Sofort wurde es ein freudiges lautes Gegröhle. Junge Männer eben, wie sich alles im Leben wiederholte!
Ich merkte auch wie die Kumpels im Laufe des Abends immer offener auf mich zu gingen. Wir tanzten viel oder spielten Billard. Ich war nicht mehr die lästige Tante als Aufpasserin, sondern die lässige Mitbewohnerin der WG. Denn mit mir hatten sie Spaß. Dreckige Witze wurden nicht schamhaft gemaßregelt, sondern mit noch dreckigeren Sprüchen gekontert. 25 Jahre Eduard, das schult für"s Leben! In jeder Hinsicht. Ich kenne diese Situationen aus meiner eigenen Jugend. Nur zu Gut!
Neue Schuhe sollte man nicht so lange tragen, vor allem nicht so hohe. Aber auch das bringt die Erfahrung mit, ...