Erbengemeinschft
Datum: 16.05.2023,
Kategorien:
Romantisch
Autor: lost_of_mind
... das Wissen und die Leidensfähigkeit mit schmerzenden Füßen umzugehen und trotzdem Spaß haben zu können.
Leonie konnte nicht ertragen mal nicht im Mittelpunkt zu stehen. An diesem Abend war Nick zu Recht der Star im Ring. Sie saß nur in der Ecke, tippte ständig gelangweilt im Telefon rum und schmollte demonstrativ. Auch ein noch so hübsches Gesicht verliert seinen Reiz beim schmollen. Sie isolierte sich gerade selber. Und merkte es nicht.
Um 24 Uhr kam die Durchsage, dass alle jungen Besucher nun das Lokal verlassen müssen. Auch das kannte ich, nur heute darf ich bleiben. Leonie spekulierte darauf dass sie Nikolaus nach Hause bringen würde, aber der dachte garnicht daran zu gehen. Er bestellte lediglich ein Taxi für sie und bezahlte es im Voraus, man kennt eben die Tarife auf dem Land. Ich bekam die Szene der Verabschiedung "rein zufällig" mit. Natürlich bin ich Neugierig!
"Wann sehen wir uns dann wieder?" Fragte Nick sie, draussen auf der Strasse.
"Ich weiss noch nicht!" Antwortete sie schnippisch, als sie das Taxi bestieg. Verweigerte ein Abschiedsbussi. "Ich melde mich wieder bei dir wenn ich Zeit habe!" Dann zog sie mit Gewalt die Türe zu, hätte ihm den Scheibenrahmen beinahe an die Schläfe geknallt.
So sollte man mit einem Mann nicht umgehen, schon garnicht mit so einem Hübschen! Auch sowas muss sie noch lernen. Nick stand noch einen Moment verdattert auf dem Gehweg, sah dem Taxi nach. Überlegte sichtlich. Sah mich an, die ein paar Meter weiter frierend ...
... neben den Rauchern stand.
"Was war das denn jetzt, Tante Manuela? Hast du das mitbekommen?" Natürlich hatte ich alles gesehen. Aber das durfte ich nicht sagen. "Warum, was war denn?" "Normalerweise macht man mit solchen Sprüchen Schluss?"
Zwei Narren, ein Gedanke. Das gleiche dachte ich mir eben auch. "Keine Ahnung was sie sagte, aber du solltest nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Sie ist Jung und hat getrunken. Komm wieder mit rein!"
Ich hakte mich bei Nick unter und schmiegte mich eng an ihn. Ließ ihn seitlich am Arm meine streng geformte Brust durch das Kleid hindurch spüren. Noch nie war ich ihm bewusst so nahe gekommen, außer hinten drauf auf dem Motorrad oder am Traktor, wo sich Knie schon mal berühren können. Aber das ist unvermeidlich. In diesem Moment machte ich es Absichtlich. Führte ihn wieder in die Disco, direkt zur Tanzfläche.
Fühlte mich plötzlich wie 25 Jahre zuvor, wo ich mit Nicks Vater zusammen in der Disco auflief. Saturday Nightfever. Auf Deutsch: Samstag Bauernfieber. Ich nahm den Jungen sofort in Beschlag. Tanzte ihn fordernd an. Hielt strengen Blickkontakt. Ich weiss dass ich schöne Augen habe, besonders wenn sie so kunstvoll geschminkt waren wie an diesem Abend. Ich ließ ihn nicht zur Ruhe oder zum Nachdenken kommen. Nach wenigen Minuten kam das Lächeln in sein Gesicht zurück. Und wir tanzten noch Ewig zusammen! Auch die langsamen Tänze. Es brauchte viel Alkohol von meiner Seite um die schmerzenden Füße zu ignorieren. Aber es war"s mir ...