Erbengemeinschft
Datum: 16.05.2023,
Kategorien:
Romantisch
Autor: lost_of_mind
... heimlichen Beziehung nicht verrieten. Vielleicht vermuteten manche, dass da noch etwas anderes lief ausser WG, aber offen fragen traute sich keiner. Ein seltsames Gefühl wenn man nach Monaten gelebter Partnerschaft plötzlich wieder einen auf Förmlich machen muss und getrennt in seinem Bett schläft.
Das Gute dabei: Tatsächlich etwas Erholung für meine geschundenen Öffnungen und ausreichend Schlaf. Das mit dem Bus geriet für mich etwas in den Hintergrund. Nick nutzte die Feiertage auch um sich etwas von der nervigen Verwandschaft abzusetzen und um öfter die verwaiste Werkstatt und damit auch sein Projekt zu besuchen. Leider konnten wir deshalb über den Winter unser eigenes Auto nicht nutzen, blieben etwas auf das Wohlwollen von Freunden und Bekannten angewiesen.
Wie ich unseren Schulbus das nächste Mal zum Frühling hin wieder sah war ich sehr überrascht, in Gedanken hatte ich mich kaum noch damit befasst und Nick erzählte selten etwas. Aus den Augen aus dem Sinn. Äusserlich hatte sich wenig verändert, außer dass die Scheiben ab der hinteren Hälfte mit Folie von innen verspiegelt war, man sah nicht mehr hinein.
Aber innen hatte sich viel verändert, ich war wirklich verblüfft. Es gab wohnlichen Laminatboden, eine richtige Sitzgruppe für 4 Personen und unser altes Sofa vom Dachboden, welches man zum Notbett umbauen konnte. Eine kleine Küchenzeile mit Kühlschrank und Herd, alles Gasbetrieben. Ein abgetrenntes kleines Bad mit Toilette, einer einfachen Dusche und ...
... natürlich ein schier unglaublich riesiges Bett.
Das Bett im Heck reichte über die ganze Innenbreite, nahm von Hinten her etwa die ersten 2,5 Meter vom Aufbau ein. Es war deutlich erhöht bis zu den Fenstern, unter dem Bett war nach seinen stolzen Erzählungen die ganze Technik und der Gasflaschenkasten eingebaut. Der hintere Notausstieg bildet praktisch eine Wartungsöffnung, über der Stoßstange belädt man sozusagen den Gaskasten und befüllt oder entleert die Wassertanks. Das Bett wurde belegt mit einem raffinierten Matratzen-Tetris. Das ganze mit zwei schmalen Schränken und einer Falt-Schiebetüre zum restlichen Innenraum abgetrennt. Toll, wenn man mal mit mehreren Leuten wo hinfährt ist nicht immer gleich das Privatabteil offenbart.
Zum Beheizen hatte Nick neben der obligatorischen campingtypischen Gasheizung einen kleinen nostalgischen Holzofen eingebaut, vorne mit Glasscheibe in der Ofentüre. Der Kamin dazu am Dach sah aus wie der fette Auspuff eines Radladers oder Baggers, nur dass die Klappe oben mit einem Seilzug ständig geöffnet oder verschlossen werden konnte. Raffiniert!
Ich war total begeistert! Man sah zwar durchaus noch dass die Bauteile alle aus zusammengesuchten Materialresten bestanden und nur überstrichen wurden und die meisten Geräte anscheinend gebraucht waren, aber so blieb das ganze wohl bezahlbar. Ich sah vor allem die Arbeits- und Gedankenleistung von Nick, der sich wirklich selber übertraf. Er war zurecht Stolz auf sich und das Ergebnis.
"Nur mit der ...