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Der Seelentrinker - Teil 1 von 7
Datum: 12.06.2023, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byNimmermehr
... oder die Sanitäter. Tiefe Dankbarkeit erfüllte ihn! Das erste Mal seit langem, dass jemand etwas für ihn tat! „Mir fehlen jetzt etwas die Worte!" Tränen schossen ihm in die Augen. Sabina Merzig verstand sofort. Sie war berührt von den Gefühlen, die sich in diesem eigentlich abscheulichen Gesicht abzeichneten: Wärme und tiefempfundene Dankbarkeit. Sie überflog kurz den Körper mit einem Blick. Neben den frischen Verletzungen und ersten, sich abzeichnenden fürchterlichen Blutergüssen waren da ganz viele fürchterliche alte Narben. Der Mann war wirklich gebeutelt von seinem Schicksal. Mitleid? Eher Bewunderung, wie er es wohl schaffte, dennoch am Leben teilzunehmen und beispielsweise einkaufen zu gehen. Was man so alles denkt... „Haben Sie jemanden, der verständigt werden muss? Oder jemanden, der sich um Ihre Wohnung kümmert?" „Ehrlicherweise nicht. Meine Katze -- wenn ich im Krankenhaus bin, kümmert sich niemand mehr um sie." Marius wurde blass. „Oh nein. Bitte nicht..." Ein entsetzlicher Gedanke - aber er sah sich schon nach Hause kommen und seine geliebte Maunzi war tot. Einfach verhungert! „Dafür brauchst Du keinen Wunsch. Das funktioniert so viel besser. Glaube mir!" Das Wispern war wieder da. „Ich kümmere mich um Ihre Katze und auch um ihre Wohnung, wenn Sie mir vertrauen und mir Ihren Schlüssel geben." Marius Blick fiel wider auf die Tüte mit seinen Sachen bei der Hecktür. Doch die Hilfe war hinter seinem ...
... Kopf! Einer der Sanitäter nahm seinen Schlüssel von einer Schrankablage und hielt ihn in sein Gesichtsfeld. „Soll ich ihn ihr geben Herr Kleinmanns." „Ja, gern." Er war erleichtert. „Frau Merzig, ich wohne..." „... In der Zwölf. Meine Tochter und ich wohnen nur zwei Häuser weiter auf der gegenüberliegenden Seite. Dritter Stock sagten Sie vorhin?" Sabina Merzig lächelte ihn an. „So, jetzt ist alles geregelt. Herzlichen Dank für Ihre Hilfe. Nicht selbstverständlich in unseren Tagen. Wir fahren ins Catherinen Krankenhaus. Nicht weit weg von hier." Die Ärztin drückte jetzt wieder etwas auf die Tube. „Ich danke Ihnen von ganzem Herzen!" „Ich weiß, machen Sie es gut. Ich komme Sie besuchen." Die Seitentür schloss sich wieder und damit der Mikrokosmos des Rettungswagens, der sich alsbald in Bewegung setzte. Unerwartete Grenzen Er hatte Glück und lag allein in einem Zweibettzimmer. Schwere Kopfprellung, drei kaputte Rippen, ein Leistenbruch und im Knie waren mal wieder alle Bänder kaputt. Die Operation war schon für Mittwoch kommende Woche angesetzt. Gerade war die Polizei gegangen. Sie hatten sich nach den Vorgängen erkundigt. Aber er hatte nichts Weiteres dazu gesagt. Es gab wohl einen Zeugen. Vielleicht der alte Mann? Marius wollte nichts riskieren. Hamid und seine Gang wussten natürlich wo er wohnte und er wollte bei seiner Rückkehr keine zerstörte Wohnung oder -- noch schlimmer -- seine geliebte Maunzi tot vorfinden. Sie war sein ein und ...