1. Die Entscheidung


    Datum: 26.06.2023, Kategorien: Romantisch Autor: sokrates

    ... Beziehungen. Im verflixten 7. Jahr hatten wir eine ernste Krise und nach 12 Jahren verordneten wir uns eine Pause. Ich liebe sie noch immer, das wird sich nie ändern aber die Distanz ist zu groß geworden, nicht nur die geographische.
    
    In jedem Abschied liegt eine neue Chance
    
    Dieses Mal fiel ich in kein schwarzes Loch. Ich fand einen coolen Job als Trainer in diversen Instituten. Das machte mir richtig Spaß. Und dazu stellte sich unverhofft ein Geldregen in Form eines Lottogewinnes ein. Den teilte ich mit meiner Frau. Mit meinem Anteil konnte ich eine tolle neue Wohnung finanzieren. Dann blieb immer noch so viel Geld über, dass ich meinen ganz großen Traum erfüllen konnte. Studieren an der archäologischen Universität.
    
    Geschichte - genauer das Zeitalter der Römer interessierten mich schon immer. Mit meinen 51 Jahren war ich keineswegs der älteste Student. Recht viele nutzen die Chance, im Ruhestand ein paar Vorlesungen zu hören. Aber ich war ordentlicher Hörer, das hieß ich musste Latein nachlernen, Alt-Griechisch ein wenig und alle Pro-Seminare besuchen. Ich wollte zumindest einen Bachelor Abschluss.
    
    Meine Kommilitonen waren natürlich um einiges Jünger, die meiste studierten auf Lehramt. Allzu viel Kontakt hatte ich nicht, der Altersunterschied war schon erheblich. Ab und an wurde ich zu Studentenfeiern oder einer Nachvorlesungsbesprechung in ein Pub verschleppt. Ich war wohl gelitten, charmant Plaudern konnte ich, besonders wenn ich einen Schwips hatte. Noch ...
    ... lieber gesehen war wohl, dass ich dann immer die Zeche für alle übernahm. Dann wurde von den Studiosi durchaus auch etwas edlere Alkoholika als üblich bestellt. Mir war das egal, ein wenig konnte ich das junge Volk schon unterstützen.
    
    Im 2. Semester, kurz vor den Osterferien, kam Aileen auf mich zu. Ob sie wohl mit auf meine Fahrradtour kommen dürfe. An einem der launigen Abende muss ich verraten haben, dass ich in eine Radtour nach Wien und weiter nach Petronell-Carnuntum plante.
    
    Das Mädchen war mir nie besonders aufgefallen. Sie lief meist in einer Art alternativer Kleidung, weite bunte Pullis und Pluderhosen, herum - nichts, was ihre körperlichen Reize betont hätte. Ihr rotblondes Haar war immer auf irgendeine Art zusammengebunden, zumeist mit Pferdeschwanz. Aber sie hatte eine attraktive Ausstrahlung und ein freundliches, ovales Gesicht, wasserblaue Augen, sehr blasser Teint. Wenn sie lächelte, tanzten die viele lustige Sommersprossen, welche sich auf ihrer Haut verteilten. Bei den wenigen Gelegenheiten, als wir uns länger unterhielten, zeigte sie sich zielstrebig und ernsthaft, mit einem guten Schuss Humor.
    
    Radpartie bis Füssen Germania
    
    Durch die frühe Jahreszeit war es war am Morgen noch recht frisch. Wir wollten zeitig starten, weil doch ein beachtliches Tagespensum auf uns wartete. Aileen wartete schon ungeduldig am Treffpunkt. So sportlich bekleidet hatte ich sie noch nie gesehen. Helm, Windjacke und knallenge Radlerhose. Darin steckte ein ziemlich fülliger ...
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