1. Realität


    Datum: 03.08.2023, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byNNNM

    ... jetzt mache."
    
    Kay nickte. Ihr Herz pochte. Sollte das kommen, was sie befürchtete?
    
    "Und zwar würde ich gerne wissen, woher du Paralanin-5-Zyklin kennst. Außerhalb der Fachpresse ist es, soweit ich weiß, fast unbekannt."
    
    Kay antwortete nicht sofort. Sollte sie ihre Tarnung aufgeben, und ihm die Wahrheit sagen? Aber wie würde er dann reagieren?
    
    "Du bist die Spionin, vor der ich gewarnt worden bin," stellte er nüchtern fest und drehte sich von ihr weg. "Ich hätte es mir denken können. Es war einfach zu perfekt."
    
    Kay senkte den Blick auf den Boden. "Ich wurde erpresst, das zu tun." sagte sie leise.
    
    "Du hurst herum, um Forschung auszuspionieren? Und behauptest dann, du würdest erpresst werden? Du bist... bist..." Er schüttelte den Kopf vor Abscheu, aber es fiel ihm kein passendes Wort ein.
    
    "Wenn ich mich richtig erinnere," sagte Kay nun etwas fester und selbst etwas wütend geworden, "warst du, wo wir gerade von rumhuren sprechen, auch nicht gerade abgeneigt, mal eben mit einer kleinen Hostess ins Bett zu springen. Und eure Forschungsergebnisse sind ja wohl von uns geklaut!"
    
    "Phhh. Absurd!" entfuhrt es Tobias.
    
    "So ist es aber."
    
    Ohne eine Antwort zu geben, drehte sich Tobias um und ging davon. Kay blieb einige Sekunden verdutzt auf der Straße stehen. Dann drehte sich sich in die andere Richtung und machte sich entschlossenen Schrittes auf den Weg zum Bahnhof. Sollte dieser eingebildete Heini ihr doch gestohlen bleiben.
    
    3. Eine neue Aufgabe
    
    Tobias ...
    ... Auto, das er sich erst letztes Jahr neu gekauft hatte, war auch in Wirklichkeit noch neu. Es waren keine Roststellen und nur wenige Kratzer zu sehen. Aber die Größe, Ausstattung und die Qualität der Materialien waren offenbar nur eine Halluzination gewesen. Die Tür schepperte laut, als er sie wütend hinter sich zuwarf. Er ärgerte sich über sich selbst, dass er wieder mal so naiv gewesen war, auf eine Frau hereinzufallen. Er hatte sich doch tatsächlich eingebildet, dass sie ihn mochte. Und dann das! Zu Hause würde er sich erst einmal betrinken.
    
    Doch so weit kam es nicht. An der Ausfahrt, an der er an seinem Wohnort die Autobahn verließ, wurde er von der Polizei herausgewunken. Man verlangte seinen Führerschein und seine Ausweise, welche er dem Polizisten in seiner mittelblauen Uniform aushändigte. Dieser verschwand in seinem Streifenwagen. Alles machte einen so geruhsamen Eindruck, dass Tobias schon sicher war, dass es sich um eine Routinekontrolle handelte. Nach einigen Minuten kam der Polizist wieder zurück, Tobias Papiere in der Hand.
    
    "Es tut mir leid! Sie müssen leider mit uns kommen." sagte er.
    
    "Warum?"
    
    "Dazu kann ich nichts sagen."
    
    Tobias schaute nach vorne. Die Straße war frei. Für einen Moment überlegte er, ob er einfach Gas geben sollte. Aber da sah er, dass der Kollege des Polizisten aus dem Streifenwagen ausgestiegen war, und gerade seine Waffe entsicherte.
    
    -
    
    Vier Stunden später saß er im grellen Schein einer Verhörlampe an einem leeren Tisch. ...
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