London Calling 06
Datum: 26.08.2018,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
Autor: byplusquamperfekt
... gab damals einen Grund, warum sie so war. Ich weiß aber nicht, ob ich dir das sagen kann, ich hab es einmal einem Freund erzählt, der hat es ausgeplappert und prompt hat's uns fast die Freundschaft zerrissen."
„Du meinst ihr seid immer noch befreundet?"
„Ja. Vor zwei Wochen hat sie mir in bester Tradition sogar wieder meine Aussichten auf Sex zermanscht."
„Oh? Ich verstehe nicht."
Ich erzählte ihr kurz die Geschichte mit Maria. Wir trafen gerade zum Ende dieser an ihrem Haus ein.
„Das war jedenfalls der Ablauf. Vielleicht hilft es dir ja ein wenig, ihren Charakter und den Charakter unserer Beziehung besser zu verstehen."
„Ich weiß nicht. Ich würde gern noch mehr erfahren. Kommst du noch mit rauf?"
Nun, eigentlich musste ich am nächsten Tag früh raus. Aber da es um das Stück ging, konnte ich ja mal eine Ausnahme machen. Ich sagte zu und folgte ihr durch das dunkle Treppenhaus, da wohl das Licht kaputt war und keiner sich verantwortlich fühlte, die Birne zu wechseln, wie sie mir erklärte.
Ihre Wohnung war klein, aber recht nett eingerichtet, ein Schlafzimmer, in dem gerade mal ihre große Matratze auf der Erde Platz fand, ein Wohnzimmer mit einem Zweisitzersofa und einem Sessel, auf dem ich mich niederließ, ein Schreibtisch, vier große und vollgepackte Bücherregale. Der Couchtisch war aus Glas und hatte die Form einer Träne.
Sophie brachte uns Tee und räkelte sich auf ihrem Sofa. Sie war Ende Zwanzig und lebte ihren Erzählungen zufolge auch bereits ...
... sechs Jahre in London, wo sie ihre Ausbildung an einer lokalen Schauspielschule absolviert hatte.
„Also willst du mir Saras Geheimnis nicht verraten? Ich sage es auch bestimmt nicht weiter. Ich meine nur, es könnte mir helfen, sie besser zu verstehen und in ihren Charakter hineinzukommen, verstehst du?"
Nun, eigentlich ... ihr „Problem" war ja nun auch nicht mehr aktuell.
„Sie ... war Jungfrau. Tatsächlich hat sie erst in diesem Jahr diesen Status verloren."
„Ah ... ich verstehe. Nun macht es viel mehr Sinn. Deshalb ... und, warst du es, der ..."
„Schön wär's ja. Nein. Sie hat jetzt einen festen Freund, der aber gerade Abenteuertouristen durch Afrika kutschiert."
„Wie grausam. Was für eine schreckliche Frau."
Hm. Grausam? Vielleicht, aber zumindest nicht bewusst.
„Grausam ist ein wenig zu stark. Und als schrecklich würde ich sie auch nicht bezeichnen. Manchmal einfach etwas unsensibel ... ich weiß nicht, wie ich das erklären soll ..."
„Du liebst sie noch immer, nicht wahr?"
Ja, natürlich tat ich das. Auch das war mir nach dem Whoop Whoop mit Maria überdeutlich klar geworden.
„Irgendwie schon."
„Du musst dich von ihr lösen, sonst wirst du nie glücklich werden."
Einfacher gesagt als getan. Es wurde langsam spät. Ich trank meinen Tee aus.
„Da hast du wohl Recht, aber das ist nicht ganz so einfach, wie du dir das denkst. Sie ist halt auch noch meine beste Freundin."
„Trotzdem ..."
„Ja, du hast natürlich Recht. Wie dem auch sei ... es ...