Das Ende aller Sorgen
Datum: 17.09.2018,
Kategorien:
CMNF
Autor: Peter_Carsten
... drückte bereits den Knopf. Linda zuckte die Achseln. „Meinetwegen. Es ist wirklich etwas warm.“ Sie ärgerte sich. Unzählige Male hatte sie ihm schon gesagt, dass sie nicht mit „Baby“ oder „Kleines“ angesprochen werden wollte. Aber er nahm sie nicht ernst. Auch eine Beschwerde bei der Dienstaufsicht hatte nichts bewirkt. Man müsse auch mal „Fünfe grade sein lassen“. Pah!
Seit 5 Monaten waren sie nun schon Partner, fuhren gemeinsam auf Streife. Erik war schon als Macho auf die Welt gekommen. Die Chemie hatte von Anfang an nicht gestimmt. Aber er sah das ganz anders. Vor allem sah er viel zu oft und viel zu lange in ihre Richtung. Linda mochte es nicht, so angestarrt zu werden. Doch was sollte sie tun? So sehr, wie sie ihn ablehnte, so sehr schien er in gleichem Maße einen Narren an ihr gefressen zu haben. Viel zu offensichtlich verweilte sein Blick immer wieder auf ihrem Körper.
Das Funkgerät rauschte und knackte. Dann erklang die Stimme von Michaela, die meistens einen mürrischen Unterton hatte. „Wagen 23, hier Zentrale, kommen!“ Erik beugte sich vor und beantwortete den Ruf. „Hier Wagen 23, Zentrale, wir hören.“ Wieder ein lautes Rauschen. „Wagen 23, bitte einen Stillen Alarm bei der Goldmeier Privatbank überprüfen. Ihr seid am nächsten dran. Verstärkung ist bereits auf dem Weg.“ Erik nickte, obwohl Michaela ihn ganz bestimmt nicht sehen konnte. „Verstanden, Zentrale, sind unterwegs.“ Erik lehnte sich zurück, ließ den Blick an Linda hoch wandern und sagte lapidar. ...
... „Dann gib’ mal Stoff, ist nur drei Straßen weiter.“
Kurz darauf trafen die beiden Beamten bei der Bank ein.
Linda parkte direkt vor der Eingangstür. Zu zweit betraten sie das Gebäude, wachsam und die Hand an der Dienstwaffe.
Einen Augenblick lang starrten sich der maskierte Mann und die Polizisten überrascht an. Reflexartig ging Andy erneut neben der verletzten Angestellten in die Hocke, um hinter dem Schalter Deckung zu suchen, während Erik seine Waffe zog und „Hände hoch, Polizei!“ brüllte.
„Waffen runter, oder ich erschieße die Frau!“, rief Andy zurück. Er kam sich mies vor, alle paar Minuten die Schwerverletzte als Druckmittel zu benutzen, aber er hatte leider keine Wahl. „Ich zähle bis drei - entscheidet euch!“
Auch Linda hielt ihre Pistole im Anschlag. Sie sah nicht viel von der Frau, die hinter dem Schalter lag. Ihr Oberkörper war verdeckt. War sie vielleicht schon tot? Dann glaubte sie eine Bewegung der Beine bemerkt zu haben und auch ein schmerzerfülltes leises Wimmern.
Andy kam bis zur Zahl „Zwei“, als Linda die Waffe senkte und Erik mit einem eindeutigen Blick zu verstehen gab, es ihr gleich zu tun. „Nicht schießen. Wir tun, was Sie sagen.“ Sie steckte ihre Pistole langsam und deutlich sichtbar zurück in die Pistolentasche und knüpfte die Schlaufe zu. In diesem Augenblick warf sich Erik herum und verschwand durch die Eingangstür. Überrascht starrte Linda ihm nach. Da ergriff der Bankräuber bereits das Wort: "Folgen Sie Ihrem Kollegen…"
Linda ...