1. Das Ende aller Sorgen


    Datum: 17.09.2018, Kategorien: CMNF Autor: Peter_Carsten

    ... stutzte. Mit der Skimaske über dem Kopf sah der Mann extrem gefährlich aus, aber so wie er es betont hatte, klang es wie eine Mischung aus Aufforderung und Frage. Wieso verzichtete der Bankräuber freiwillig auf eine Geisel? War sie ihm als Polizistin zu gefährlich, zu gut ausgebildet? Gedankenschnell reagierte sie. „Ich werde gehen, aber nur wenn ich die verletzte Frau mitnehmen darf.“ Herausfordernd sah sie dem Mann in die Augen.
    
    Andy wünschte sich, nie die Bank betreten zu haben. Es war ein Alptraum. Zu seinen Füßen lag eine verletzte Frau, die wahrscheinlich kurz vorm Verbluten war. Auf dem steinkalten Boden lagen mehrere Menschen, die alle Angst vor ihm hatten. Die Polizei war da, und somit konnte er den Gedanken, einfach aus der Bank zu flüchten, auf jeden Fall abschreiben. Und dann noch diese verflucht attraktive Polizistin, die seine Unsicherheit genau zu durchschauen schien.
    
    Der verletzten Frau zu seinen Füßen musste geholfen werden. Vielleicht war es ganz gut, wenn die Polizistin sie mitnahm.
    
    Inzwischen schien draußen vor der Tür der Teufel los zu sein. Jede Menge Fahrzeuge hielten. Er lauschte. Es war irgendwie faszinierend zu hören, wie Sirenengeheul in Gruppen und manchmal auch einzeln näher kam, um dann schließlich vor dem Gebäude zu verstummen. Auf einmal war das Laufgeräusch von mehreren schweren Stiefeln auf dem Asphalt deutlich zu hören. Verdammt!
    
    Andy riss sich aus den Gedanken. „Ich kann nicht mehr riskieren, Sie gehen zu lassen. Sie werden ...
    ... denen da draußen zu viel über mich verraten.
    
    Linda schüttelte den Kopf. „Mein Kollege dürfte den Einsatzkräften da draußen längst einen Überblick über die Lage gegeben haben. Es gibt nichts zu befürchten. Ich bitte Sie inständig, geben Sie der Frau eine Überlebenschance!“
    
    Andy zögerte. Die verwundete Angestellte war noch bleicher geworden und ihre Schusswunde blutete noch immer stark. Ein riesiger roter Fleck hatte sich auf ihrer weißen Bluse von der Schulter her ausgebreitet.
    
    Er trat ein paar Schritte vom Schalter weg, stellte sich aber so, dass er die junge Polizistin und die Menschen auf dem Boden gleichermaßen gut im Blick behalten konnte. Er winkte dem Wachmann, der die Frau niedergeschossen hatte mit dessen eigener Waffe zu. „Sie tragen die Frau hinaus!“ Dann wandte er sich wieder an die Polizistin. „Richten Sie Ihren Leuten da draußen aus, dass sie Abstand halten sollen. Ich habe nichts zu verlieren und einen nervösen Finger am Abzug. Wenn sie versuchen die Bank zu stürmen, gibt es hier ein Blutbad!“ Er fuchtelte kurz mit den beiden Pistolen, die er links und rechts in der Hand hielt.
    
    „In Ordnung, ich werde es ausrichten. Bitte bleiben Sie ruhig. Wir werden eine Lösung finden. Und… danke, dass wir der Frau helfen dürfen.“ Linda wartete, bis der Wachmann mit der Bankangestellten auf den Armen bei ihr war. Sie öffnete die Eingangstür einen Spalt und rief laut hinaus: „Nicht schießen. Wir kommen raus!“
    
    Linda hielt dem Wachmann die Tür auf und nacheinander ...
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