1. Das Ende aller Sorgen


    Datum: 17.09.2018, Kategorien: CMNF Autor: Peter_Carsten

    ... klang besorgt.
    
    „Ja. Aber ich habe die Waffe im Anschlag. Wenn Sie die Bank stürmen, werde ich die Geisel erschießen.“ Er knallte den Hörer auf den Apparat.
    
    Linda fühlte einen kleinen Stich im Herzen. Zur bloßen Geisel degradiert zu werden, das fühlte sich so falsch an. Es kam ihr vor, als würden sie sich bereits seit Jahren und nicht erst seit ein paar Stunden kennen.
    
    „Bitte…“, begann sie.
    
    „Nehmen Sie die Handschellen aus Ihrem Gürtel!“, unterbrach er sie in schroffem Ton. „Und werfen Sie die Schlüssel rüber.“
    
    Sie reagierte wie in Trance. Er fing die Schlüssel mit einer kurzen Handbewegung auf. Andy wirkte irgendwie kalt. Ruhig und entschlossen.
    
    Im Einsatzwagen herrschte Aufregung.
    
    „Verdammt, was war das?“ Glockner war aufgestanden, stützte sich mit beiden Händen am Tisch ab und versuchte anhand dessen, was Lindas Sender übermittelte die Situation einzuschätzen.
    
    „Klang fast so, als hätte sie ihm eine Pistole abgenommen.“, warf Wespe ein.
    
    „Ruhe“, befahl Glockner. Er runzelte die Stirn. Jetzt war zu hören, wie Andy Anweisungen gab. Zumindest schien es Linda gut zu gehen.
    
    Linda fühlte den kalten Marmor an Ihrem Rücken. Sie stand an einer der dünnen Säulen und legte sich ihre eigenen Handschellen an, so wie Andy es befohlen hatte. Sie beugte sich kurz zur Seite um zu zeigen, dass sie sich wirklich an die Säule gefesselt hatte. Andy legte die Pistole auf den Schreibtisch. Dann trat er näher. Langsam öffnete er seinen Gürtel und zog ihn aus den ...
    ... Schlaufen.
    
    Linda wurde mulmig zumute. Was hatte Andy vor? Wollte er sie vergewaltigen? Aber dafür machte man den Gürtel ja nur auf und zog ihn nicht gleich aus der Hose. Ihre Gedanken rasten. Das Herz hämmerte wie wild in Ihrer Brust. „Er wird mich auspeitschen“, dachte sie noch. Dann war er auch schon hinter sie getreten ... und band ihre Füße mit dem Gürtel an die Säule fest.
    
    „Geht nicht anders“, erklang Andys Stimme hinter ihr. Nicht, dass du Karate kannst und mich K.O. trittst.
    
    „Warum machst du das?“, fragte sie zaghaft.
    
    „Ich habe da inzwischen so einen Verdacht.“ Andy kam hoch und baute sich vor ihr auf.
    
    „Ich muss dich durchsuchen. Und da du offensichtlich nur auf eine Chance wartest um mir in den Rücken zu fallen, geht es nur auf diese Weise.“ Linda schwieg betroffen. Plötzlich fiel ihr das Sendegerät ein, das sie auf ihrem Rücken trug. Natürlich würde er es finden – und ihn in seinem Glauben, sie spiele ein falsches Spiel nur noch bestärken.
    
    Wie würde er reagieren? Sie war ihm wehrlos ausgeliefert! Linda versuchte die aufkommenden Schreckenszenarien aus ihren Gedanken zu verdrängen. Aber das flaue Gefühl in ihrer Magengrube blieb.
    
    Andy ging in die Hocke und fing mit dem rechten Fußgelenk an. Langsam und vorsichtig tastete er sich an ihrem Bein hoch. Je höher er kam, desto unruhiger wurde Linda. „Jetzt press die Beine nicht so zusammen, ich tu schon nichts!“, erklang es von unten. Sie versuchte sich etwas zu entspannen.
    
    Jetzt war er an ihrem ...
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