Das Ende aller Sorgen
Datum: 17.09.2018,
Kategorien:
CMNF
Autor: Peter_Carsten
... hervorwölbten.
Andy konnte nicht widerstehen. Mit der Spitze seines Zeigefingers glitt er an dem Kabel entlang. Linda hielt die Augen geschlossen und konzentrierte sich darauf, wie er von ihrer Hüfte aufwärts über ihre Haut strich, bis zu jener Klammer, mit der das Mikrofon befestigt war. Dann nahm er das kleine Ding ab.
Plötzlich klingelte wieder das Telefon. Linda schrak zusammen. Genauso wie Andy. Er lächelte ihr zu, dann ging er zum Schreibtisch und nahm ab.
„Oh Gott“, dachte Linda. „Was tun wir hier!“ Es kam ihr so surreal vor. Aber was er da machte… Es gefiel ihr. Hoffentlich kam jetzt nicht die Einsatztruppe herein! Die würde sich über den Anblick, den sie bot, sicher wundern. Sie sah sich schon als Kantinengespräch sämtlicher Reviere.
Andy presste den Hörer ans Ohr. „Ja?“
„Hier Glockner. Sie haben offensichtlich Lindas Funkempfänger entdeckt. Geht es meiner Kollegin gut?“
Andy hielt den Hörer in Lindas Richtung. „Er will wissen, ob es dir gut geht.“
„Äh ja“, rief Linda verdattert. „Es geht mir sehr gut!“
„Danke für Ihren Anruf“, sagte Andy und beendete das Gespräch. Er hatte schließlich viel Wichtigeres zu tun, als herumzutelefonieren.
Dann kehrte er mit langsamem Schritt zu Linda zurück. Es war ziemlich offensichtlich, dass er dabei den Anblick, den sie ihm bot, in vollen Zügen genoss. „Langsam kommt er mir vor wie ein Vater, der Angst hat, dass seine Tochter nicht pünktlich wieder zu Hause abgeliefert wird.“
Sie kicherte. „Dabei bist ...
... du doch der perfekte Gentleman“.
„So? Meinst du? Ich kann auch anders“, lachte Andy.
Linda nickte. „Ich merke schon, du könntest mir gefährlich werden.“
Andy schmunzelte. Dann sah er sie fest an. „Du bist wunderschön.“
„Ähm, danke!“ Linda versuchte einen Knicks. Das ging nur leider nicht, gefesselt wie sie war.
Unvermittelt wurde Andy wieder ernst. Er trat noch dichter an sie heran und schwieg.
Mit einer sanften Bewegung strich er ihr das Haar hinter das linke Ohr. - Und entdeckte den Ohrstöpsel.
Es kam ihm vor, als würde er aus einem Traum gerissen. Das kleine Gerät auf seiner Handfläche war wie ein Symbol, ein Weckruf zur bitteren Realität.
Linda war hier bei ihm, weil sie Polizistin war. Was machte er sich vor? Er war ein Verbrecher! Nur deshalb gab sie sich mit ihm ab. Er war nur ihre Arbeit. Eine so intelligente und atemberaubend schöne Frau wie sie, mit einem so wunderbaren Wesen – und diesen schalkhaft blitzenden Augen, wenn sie lachte…
Es war fast Frevel, dass er … etwas für sie empfand.
Mit einem Ruck drehte er sich um, ging zum Schreibtisch und legte den Ohrstöpsel ab. Es war an der Zeit, der Wahrheit ins Auge zu blicken. Ihm wurde bewusst, dass es keine Flucht geben würde.
Aber das Schicksal hielt noch ein allerletztes Geschenk für ihn bereit.
Andy kehrte zu ihr zurück und blickte ihr fest in die Augen.
Sie sah zu ihm auf und wartete.
„Ich kann dich nicht länger als Geisel benutzen. Du bist etwas Besonderes.“ Mit diesen ...