Das Ende aller Sorgen
Datum: 17.09.2018,
Kategorien:
CMNF
Autor: Peter_Carsten
... Geschäfte in deutlich kleineren Häusern, aber in ähnlichem Baustil untergebracht: eine Fahrschule und eine Änderungsschneiderei.
Neugierig änderte Andy die Richtung, überquerte die Straße und trat durch die große Doppeltür. Von innen wirkte die Bank noch eleganter. Er staunte über die unvermutet große Eingangshalle mit den vielen kleinen Säulen aus Marmor, die in gleichmäßigen Abständen die Decke stützten. Offenkundig wurde nur das Erdgeschoss geschäftlich genutzt. Der Schalterbereich war mit schwer gedrehten roten Seilen an vergoldeten Ständern abgegrenzt. Es gab drei Schalter, von denen momentan nur zwei besetzt waren. Weiter hinten waren ebenso abgegrenzte Bereiche mit Tischen und Stühlen, die für Beratungsgespräche genutzt wurden.
Nur ein Kunde war anwesend. Ein offensichtlich gut betuchter Geschäftsmann im Anzug stand am Schalter und wurde von einem älteren Angestellten bedient. Plötzlich wurde Andy bewusst, dass auch er gemustert wurde. Und zwar von einer freundlich wirkenden Angestellten am anderem Schalter. Die Frau lächelte ihm zu. „Kann ich Ihnen behilflich sein?“
Andy war für einen Augenblick verwirrt und ein Anflug von Panik kam in ihm auf. Doch dafür bestand kein Grund, er tat schließlich nichts Verbotenes. Er räusperte sich und trat einen Schritt auf den Schalter zu: „Ich… Entschuldigung, aber ich suche eine Toilette…?“ Sie nickte verständnisvoll. „Kein Problem, dort in der Eingangshalle zu Ihrer Linken, sehen Sie?“, dabei wies sie in eine Richtung. ...
... Andy wandte den Kopf und tatsächlich, dort waren deutlich sichtbar die üblichen Toilettenschilder auf zwei nebeneinander liegenden Türen zu sehen. „Oh, das hatte ich glatt übersehen, Entschuldigung. Danke sehr!“ Hastig wandte sich Andy um, ging hinüber und betrat die Herrentoilette.
Er wusch sich lediglich die Hände und während er sich im Spiegel anschaute, wurde ihm klar, dass er tatsächlich darüber nachdachte, dass es zwischen Schalter und Kunde kein Sicherheitsglas gab.
Andy hatte genug vom Stadtbummel. In Gedanken versunken kehrte er zurück zu seiner Wohnung. Nach einem kargen Mittagessen setzte er sich an seinen Schreibtisch. Lange saß er einfach nur da.
Schließlich schaltete Andy seinen Computer an. Natürlich würde er nicht ernsthaft eine Bank überfallen. Aber das Gedankenspiel reizte ihn. Zum Handwerkzeug eines jeden Bankräubers gehört in erster Linie eine Waffe. Und er besaß keine, er wusste nicht einmal, wie man so eine Pistole bedient.
Endlich war sein Computer fertig mit Laden. Er öffnete den Browser und gab in der Suchmaschine die Suchbegriffe „Pistole“ und „kaufen“ ein.
Neben all den kommerziellen Angeboten von diversen Waffenhändlershops fand er schließlich eine Auktionsplattform, auf der Waffen von Privat an Privat verkauft wurden. Von Luftgewehren bis hin zu großkalibrigen Kurzwaffen. Andy staunte, die Preisspanne reichte von 30 Euro bis hoch zu 3000 Euro und mehr. Das Angebot beinhaltete bekannte Namen, wie Sig Sauer, Smith & Wesson und Walther ...