1. Das Ende aller Sorgen


    Datum: 17.09.2018, Kategorien: CMNF Autor: Peter_Carsten

    ... PPK bis hin zu weniger bekannten Herstellern und Sondermarken. Dann fiel Andy der Zusatz „EWB“ auf, der hinter jeder Pistole vermerkt war. Schließlich fand er die Erklärung für das Kürzel. Für den Kauf einer Pistole war bei jeder einzelnen Auktion eine „Erwerbsberechtigung“ erforderlich. Also ein Nachweis, dass er einen Waffenschein besaß.
    
    Andy wollte schon die Seite schließen, als ihm eine Werbung für eine „Softair-Variante“ einer Heckler & Koch Pistole ins Auge fiel:
    
    „Der Spaß für jung und alt! Bis zu 0,5 Joule und ab 14+! Detailgetreue Nachbildung des Orginalmodelles!“.
    
    Von Softair hatte Andy schon gehört. Mit diesem Spielzeug konnte man kleine Plastikkugeln verschießen. Auf dem Bild sah die Pistole tatsächlich wie eine richtige Waffe aus. Andy lehnte sich zurück und überlegte. In dem Film von gestern hatte Clive Owen lediglich echt wirkende Spielzeuggewehre benutzt, damit niemand ernsthaft verletzt werden konnte.
    
    Andy schaltete den Computer aus. Mit einem Ruck stand er auf und ging zu seiner kleinen Kochnische. In der leeren Kaffeedose bewahrte er seinen allerletzten Notgroschen auf, einen Fünfzig-Euro-Schein, den er eisern aufgespart hatte. Er nahm das Geld an sich und machte sich erneut auf den Weg in die Stadt.
    
    Es gab mehrere Spielwarenläden. Der nächstgelegene gehörte zu einer riesigen bekannten Ladenkette. Dort war die Auswahl sicherlich am größten.
    
    Andy betrat das Geschäft. Hier war was los! Kinder plärrten, zogen ihre Eltern an der Hand zu den ...
    ... verschiedensten Spielzeugen oder rannten spielend durch die Gänge. Nach kurzer Zeit hatte er das Regal mit den Spielzeugpistolen gefunden. Cowboypistolen, Piratenpistolen, kindlich gemachte Polizeipistolen, alles war vorhanden. Nur keine Softair-Waffen. Enttäuscht ging Andy weiter, als ihm ein Mitarbeiter entgegen kam. „Entschuldigung. Mein Neffe wünscht sich zum Geburtstag eine Softair Pistole. Wo finde ich so etwas?“ Der junge Mann blieb stehen: „Wir führen Federdruck und AEG betriebene Softairs, die sind im nächsten Gang auf der rechten Seite.“ Andy runzelte die Stirn. „AEG? Waschmaschinen?“
    
    Der junge Mann lachte. „Softair ist ein Hobby von mir. Kommen Sie mit, ich zeig’ Ihnen das Regal. Mit AEG sind elektrisch betriebene Softairs gemeint.“
    
    Von den Federdruckpistolen war Andy enttäuscht. Diese waren zwar günstig, aber sie hatten entweder ein futuristisches Design, oder man sah ihnen die Herstellung aus Kunststoff an. Die elektrischen Pistolen waren deutlich teurer und sahen auch besser aus. Der junge Mitarbeiter musterte mit ihm zusammen die Auswahl. „Hat Ihr Neffe Ihnen vielleicht in etwa gesagt, was für eine Pistole er möchte?“, wandte er sich schließlich an Andy.
    
    „Hm… er wollte eine Pistole, die aussieht, wie eine echte Waffe. Um bei seinen Kumpels anzugeben. Sie wissen ja, wie Kinder sind. Aber mehr als 30 Euro wollte ich eigentlich nicht ausgeben.“
    
    Der Mitarbeiter lächelte und bückte sich, um unten rechts aus dem Regal eine kleine Schachtel hervorzuziehen. ...
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