Das Ende aller Sorgen
Datum: 17.09.2018,
Kategorien:
CMNF
Autor: Peter_Carsten
... zu gehen.
Andy hielt auf dem Parkplatz und ließ es sich schmecken. So hatte er schon lange nicht mehr mit Geld um sich geworfen. Aber bald würde er genug davon haben. Mit dem Sparen war es vorbei!
Er ließ sich Zeit. Als die Uhr Fünf vor Zwölf anzeigte, startete er den Wagen und fuhr in die Innenstadt.
Kurz darauf parkte er das Auto in einer Seitenstraße. Der Schweiß stand ihm auf der Stirn. Und das lag nicht an der Hitze der Sonne, die wie gestern ihr schönstes Sommergesicht zeigte. Und wie gestern hämmerte auch sein Herz wieder vor Aufregung. Am liebsten hätte er das Auto gewendet und die ganze Sache vergessen. Aber er wusste, es gab kein Zurück. „Sei kein Feigling, Andy. Fünf, vielleicht zehn Minuten und du hast ein neues Leben!“
Er schaute sich nervös um, es war niemand zu sehen. Also öffnete er den Aktenkoffer einen kleinen Spalt und stopfte sich die Skimaske schnell in die Hosentasche. Mit einem mulmigen Gefühl stieg er aus, steckte die Beretta in den hinteren Hosenbund, schloss den Aktenkoffer und nahm ihn an sich. Er kratzte seine letzten verbliebenen Münzen zusammen, löste einen Parkschein und legte ihn gut lesbar hinter die Windschutzscheibe seines Autos. Dann machte er sich auf den Weg.
Vor der Bank wartete er erneut. Es war nun genau 12:20 Uhr. Andy ließ den Blick umherschweifen. Als niemand in seiner Nähe war, stülpte er sich die Skimaske über den Kopf, holte ein letztes Mal tief Luft und betrat die Bank.
Verflucht, gestern war nur ein einziger ...
... Kunde da gewesen. Heute mussten es natürlich deutlich mehr sein! Er zog die Pistole hervor und brüllte laut. „Dies ist ein Überfall! Alles auf den Boden, sofort!“ Wieder waren die beiden Bankmitarbeiter von gestern an den Schaltern. „Hände weg von den Alarmknöpfen, oder es knallt!“.
Tatsächlich legten sich alle Personen in der Bank nach und nach auf den Boden. Die Mutter, die ihre kleine Tochter an sich gedrückt hielt, reagierte als erste. Die Oma, die trotz des Sommerwetters einen Schirm dabei hatte, brauchte dafür etwas länger. Dann gehorchten auch der südländisch aussehende Geschäftsmann, die elegant gekleidete Frau und zu guter Letzt die beiden Bankangestellten.
Andy hatte Angst. Er hatte sich vorgestellt, ganz cool an den Schalter zu gehen und das Geld zu verlangen. Aber bereits nach den ersten Sekunden hatte er sich nicht mehr an den eigenen Plan gehalten.
Egal. Nur nichts anmerken lassen. Es musste weitergehen – und zwar schnell.
„Sie da!“, winkte er mit der Beretta der Frau am Schalter zu. Er erkannte sie, mit ihr hatte er gestern bereits gesprochen. „Los, stehen Sie auf. Aber Finger weg vom Alarmknopf!“ Andy war sich sicher, dass irgendwo Alarmknöpfe vorhanden waren. Er ließ die Waffe auf sie gerichtet und wollte gerade den Aktenkoffer auf den Schaltertisch legen, als er hinter sich ein Geräusch hörte.
Alles ging blitzschnell. Andy fuhr herum. Ein Wachmann, der offensichtlich für die Sicherheit der Bank zuständig war, hatte sich bis auf wenige Meter ...