1. Wenn die Nachtigall erwacht 06


    Datum: 21.03.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: by_Faith_

    ... schaue.«
    
    »Kannst du mich so machen, wie du bist?«
    
    »Nein!«, sagte Miriam empört und schüttelte den Kopf, weil sich das Gespräch in die völlig falsche Richtung entwickelte.
    
    »Kannst du nicht, oder willst du nicht?«
    
    »Ich will nicht!«
    
    »Warum?«, fragte Sven enttäuscht.
    
    »Weil du dann eine Drohne wärst. Dann wärst du wirklich einer von vielen.«
    
    »Wie viele Drohnen hast du denn?«
    
    »Keine.«
    
    »Dann wäre ich doch einzigartig«, hakte Sven nach.
    
    »Aber dein Wille würde unter meinem stehen, wie soll ich jemanden wie ein Mensch lieben, der sich meinem Willen unterordnet ... der mich nicht mit freiem Herzen liebt?«, fragte Miriam im Brustton der Überzeugung, obwohl ein Teil von ihr da nicht so sicher war.
    
    »Gibt es keinen König neben der Königin?«, fragte Sven mit quengelndem Unterton.
    
    »Nein, es kann nur eine Stimme sprechen.«
    
    »Können Drohnen lieben?«
    
    »Drohnen können gar nicht anders. Sie lieben ihre Königin bedingungslos und sind auf die Liebe der Königin angewiesen - für immer!«
    
    Sven bekam feuchte Augen, eine große Träne tropfte auf Miriams Hals und zerplatzte zu vielen kleinen Tröpfchen, die auf ihrer makellos schwarzen Haut schimmerten.
    
    »Unsere Zukunft ist menschlich«, sagte Miriam aufmunternd und wischte Svens Gesicht trocken.
    
    »Wir wohnen in einem Haus, und wenn wir abends nach Hause kommen ...«
    
    »... bist du so wie jetzt, und wir vögeln die ganze Nacht«, sage Sven und das Lächeln strafte seine traurigen Augen Lügen.
    
    »Ja, wenn du ...
    ... willst, bin ich so wie jetzt.«
    
    »Reicht mein Sperma für dich ... zum Leben?«
    
    »Ja«, hauchte Miriam und leckte sich verlangend über die Lippen, »aber ich werde dich ganz schön oft ran nehmen.«
    
    »Das ist ein Traum, aus dem man nie erwachen möchte«, murmelte Sven und streichelte über eine feine blaue Linie an Miriams Schulter. Die zärtlich geschwungene Linie verschob sich wie ein magisches Tattoo und vereinte sich an ihrem Hals mit anderen Linien zu einem verspielten Muster, das einem eng anliegenden Halsband ähnelte.
    
    »Ja«, stimmte Miriam zu und drehte den Kopf nachdenklich zur Seite und dachte: ‚Aber vorher muss ich herausfinden, was es mit den dunklen Kreaturen auf sich hat und ich muss eine dauerhafte Unterkunft für einen Cerebraten finden, sonst könnte dieser Traum platzen, bevor er begonnen hat.'
    
    ***
    
    Sven war bereits wach, als die aufgehende Herbstsonne durch die Jalousie schien und weiße Linien aus Licht auf den Boden zeichnete. Mit Begeisterung erkannte er, nicht geträumt zu haben. Neben ihm lag eine schwarze Göttin mit Miriams Gesichtszügen. Sie sah so friedlich und unschuldig aus, wenn sie schlief, und dennoch war alles an ihrer Erscheinung aufreizend. Sie atmete ruhig und gleichmäßig. Er schob die Bettdecke zurück und legte ihren Oberkörper frei, sie brummte im Halbschlaf und winkelte ihre Beine an. Sven schob die Decke weiter zurück und krabbelte zwischen ihre Beine, um den Körper in seiner ganzen Pracht bewundern zu können.
    
    Er strich andächtig über ihre ...
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