1. Das Bangkok Syndikat 11


    Datum: 25.09.2018, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: bySena78

    ... des kleinen Mannes in seinem Genick, legte seinen Kopf schief, um diesem Moment mehr Nähe zu geben.
    
    „Du weißt es doch selbst."
    
    Tam hatte recht, Chai wusste es nur zu gut. Schwule wurden als Menschen zweiter Klasse angesehen, mit seinen Äußerlichkeiten sogar drittklassige. Wie viele Aufträge würde er wohl noch bekommen, wenn seine Neigungen bekannt werden würden? Dieser Gedanke ängstigteq ihn immer wieder aufs Neue.
    
    Er sah den Jungen aufstehen und zu sich herunterbeugen. Er war um einiges größer, als er selbst. Tams Gesicht näherte sich dem seinen, Chai fühlte dessen Hand an seiner linken Wange, schloss die Augen und wartete auf den Moment, der sie miteinander verschmelzen lassen würde. Dann spürte er den sanften Druck auf seinen Lippen und die Zungenspitze, die sich den Weg in seinen Mund bahnte.
    
    „Komm!"
    
    Chai griff nach Tams Hand und führte ihn zum Bett. Dieser Moment war etwas Besonderes, er spürte eine Nähe zu dem Hotelangestellten, wie er sie bislang nie erlebt hatte. Er freute sich auf dessen Berührungen und den Moment, wenn sie sich miteinander vereinen würden. Ein letzter Blick streifte den Monitor ... ja, kein Zweifel, es war die richtige Spur.
    
    27. Fünfzehnter Tag, abends, Bangkok
    
    Unsicherheit spiegelte sich in Toms Augen, als er Nori betrachtete, die ihm den Rücken zugewandt und sich über Uaan gebeugt hatte. Wie sehr er dieses Weib doch hasste. Wie gerne er sie auf die gleiche Art und Weise zerstören würde, wie sie es mit ihnen tat. Er ...
    ... schloss kurz seine Augen, warf dann einen Blick auf seine Freundin, die, ein entrücktes Grinsen im Gesicht, einen Moment seligen Glücks durchlebte. Die Thai-Domina wirkte zufrieden, verzichtete beiden gegenüber auf unnötige Gewalt an diesem Abend. Sie hatte ihnen sogar einen großen Plastikbehälter mit Essen gebracht, welches diesmal weder bei Uaan, noch bei ihm Brechreiz auslöste.
    
    „Du bist morgen wieder dran, Tom. Ruhe dich aus, damit du wieder eine nette Show abliefern kannst."
    
    Dem Deutschen schwindelte. Er hatte nach seiner schrecklichen Begegnung mit dem Inder kaum geschlafen, war immer wieder schweißgebadet und von schlimmen Alpträumen geplagt aufgewacht. Nori neigte ihren Kopf zur Seite, als schien sie zu spüren, woran er dachte.
    
    „Du wirst dich daran gewöhnen. Glaub mir."
    
    Tom blickte sie hasserfüllt an.
    
    „Wieso denkst du das? Wer schlägt und foltert hier wen? Wer von uns wird hier vergewaltigt?"
    
    Die Miene der Domina kippte nicht ins Negative, stattdessen umspielte ein leichtes Lächeln ihre Lippen. Sie würde ihn an diesem Abend nicht auspeitschen. Vielleicht deshalb nicht, da sie sich noch zu gut an ihre ersten eigenen Erfahrungen zurückerinnern konnte. Tom war verzweifelt und genau dieses Gefühl sollte er auch seinen Kunden zeigen.
    
    „Du wirst sehen, dass ich recht habe. Dennoch solltest du mich nicht provozieren, denn ich bin die Einzige, die eure Lage entweder ein wenig erleichtern, oder aber deutlich verschlechtern kann, besonders die von der Kleinen ...
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