Das Bangkok Syndikat 11
Datum: 25.09.2018,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: bySena78
... hier noch einiges zu tun. Vor allem Alain hatte mit seinen wechselnden Liebhaberinnen eine deutliche Spur hinterlassen, die er jetzt unbedingt aufnehmen musste. Vielleicht konnte er so näheres über ihr genaues Reiseziel in Bangkok erfahren. Er dachte an die besagte Adresse, die von den drei deutschen Männern hinterlassen worden war. Sie hatte zu einem Waisenhaus geführt, eine Fährte, die scheinbar ins Nichts wies. Doch warum hatte die Gesuchte ausgerechnet diese Anschrift hinterlassen?
„Chai?"
Der Detektiv schreckte aus seinen Gedanken und entschuldigte sich bei seinem jungen Freund.
„Natürlich! Ich freue mich auf dich."
Tam sah ihn nachdenklich an.
„Wie wird es für dich weitergehen?"
Chai hatte sich seine nächsten Schritte bereits überlegt.
„Ich werde mich nach den Mädchen umsehen beziehungsweise herauszufinden versuchen, ob man sie irgendwo kennt. Ich habe einige gute Bilder ausgedruckt. Vielleicht erkennt sie ja jemand."
Tam legte seine linke Hand auf Chais Brust.
„Wenn du willst, schreibe ich dir gern die Namen einiger Bars auf, in denen du deine Suche beginnen könntest."
Der Detektiv lächelte, griff nach den Schultern den Jungen und zog ihn an sich heran. Nochmals gaben sie sich einige Augenblicke ihren Zärtlichkeiten hin. Chai spürte Tams rechte Hand vorsichtig und sanft über seinen Schritt reiben.
„Ich danke dir.", flüsterte der Detektiv.
Tam löste sich langsam, setzte sich an den Tisch und kritzelte einige Zeilen auf ein ...
... weißes Blatt Papier.
29. Sechzehnter Tag, abends, Patong, Phuket
Na Ajutthaja war zutiefst frustriert. Bislang hatte er keines der Mädchen gefunden. Weder die Wirte in den Bars, noch die Straßenmädchen selbst hatten ihm weitergeholfen. Er hatte genau jene Lokalitäten, die Tam ihm aufgeschrieben hatte, der Reihe nach abgeklappert. Per SMS hatte ihm sein Liebesgefährte der letzten Nacht noch die Namen von drei Liebesdienerinnen geschickt, ebenso deren üblichen Aufenthaltsort. Doch es war wie verhext, er hatte keine von ihnen angetroffen. Nochmals kramte er die Liste aus seinem Mantel. Wie viele unerledigte Namen standen noch drauf? Ein kurzer Blick genügte, zwei waren noch übrig geblieben. Geschickt faltete er seinen Stadtführer auseinander und suchte die vorletzte Adresse.
Behände zwängte er sich durch den Strom der Menschenmassen, studierte zwischendurch immer wieder die Karte und sah schließlich in einiger Entfernung eine Neonreklame blinken, die den Namen der gesuchten Bar anpries. Er steckte seinen Führer wieder in die Manteltasche und hielt zielstrebig auf die Lokalität zu.
War es sein Instinkt, seine Erfahrung oder vielleicht doch nur bloßer Zufall? Einen kurzen Augenblick lang glaubte er, das Gesicht einer Frau gesehen zu haben, welches ihn an eine der Frauen auf dem Videoband erinnerte. Er drehte sich um, sah sie gerade noch mit der dunklen Menschmasse eins werden. Hastig eilte er ihr hinterher, stieß Passanten zur Seite, ignorierte deren Beschimpfungen und ...