1. Das Bangkok Syndikat 11


    Datum: 25.09.2018, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: bySena78

    ... Sie wissen um unsere Möglichkeiten und auch, was entsprechende Summen und öffentliche Aufmerksamkeit zu bewirken imstande sind. Ich werde alle Register ziehen, darauf können sie sich verlassen!"
    
    Maria Silami unterbrach ihren Redeschwall und betrachtete die schwarzhaarige Frau auf dem Display ihres Handys.
    
    „Und wenn diese Frau etwas damit zu tun hat, was momentan ganz den Anschein erweckt, werde ich bei ihr beginnen."
    
    „Du solltest deine Energie auf die Suche nach unserem Sohn konzentrieren, Maria. Alles andere ist erst einmal nicht wichtig. Und wenn Alain gefunden wird, werdet ihr umgehend in das nächste Flugzeug steigen und nach Deutschland zurückreisen. Versprich mir das bitte!"
    
    Maria sah ihren Ehegatten mit regungsloser Miene an. Genau das war seine Art, mit Konflikten umzugehen, nicht aber die ihre.
    
    „Ich werde dir in diesem Punkt gar nichts zusagen, Maurice. Schon deshalb nicht, weil ich dieses Versprechen nicht halten kann. Es ist so, wie ich gesagt habe. Du hast es so hinzunehmen."
    
    Doktor Katanaa hatte den Disput der Eheleute schweigend und mit wachsender Sorge mitverfolgt. Die Angelegenheit gewann zusehends an mehr als nur unangenehmer, vielmehr unberechenbarer Brisanz. Würde man herausfinden, wo sich die Deutschen in der ersten Nacht aufgehalten hatten, würde ihn das seine Existenz, vielleicht sogar seinen Kopf kosten. Andererseits hatte ihn Nori aber schon jetzt völlig in der Hand und würde sein Leben zerstören, sowie sie ausreichenden Grund hatte, ...
    ... seine Loyalität in Frage zu stellen. Immer noch war der Schmerz in seinen Fingern derart intensiv, dass er ihn nur mit schweren Schmerzmitteln zu ertragen vermochte. Beinahe hatte er den Eindruck, als sei seine Domina in diesem Augenblick bei ihm, um ihm ihre Macht zu demonstrieren.
    
    32. Achtzehnter Tag, abends, Bangkok
    
    Wie jeden Tag trug Jasmin auch heute die Kasse mit dem Tagesumsatz in ihr Büro und verwahrte diese im Wand-Safe. Es war ihr zur Gewohnheit geworden, sich nochmals umzudrehen, bevor sie die Tür zu ihrem eigentlichen Arbeitsbereich aufschloss. Ebenso hatte sie es auch heute gehalten, bevor sie ihr Büro betreten und hinter sich wieder abgeschlossen hatte. Nun saß sie am Schreibtisch und wartete auf einen von Wangs Männern, der wie üblich die Tageseinnahmen abrechnen und den Anteil des Paten abholen würde.
    
    In Gedanken resümierte sie nochmals den heutigen Tag, der im Grunde sehr erfolgreich verlaufen war. Beinahe alle Damen waren nahezu durchgängig beschäftigt gewesen, nur wenige hatten vor dem Eingang gestanden und auf Kunden gewartet. Zudem hatte sie Nori kaum gesehen, ein Umstand, der ihr mehr als nur gelegen kam. Der Konflikt zwischen ihr und der Domina hatte sich in den letzten Tagen bedenklich verschärft, was wohl der Tatsache geschuldet war, dass Nori ihrem Ziel, sich von Wang freizukaufen, immer näherkam.
    
    Die Frau mit den hochgesteckten roten Haaren, dem dezent geschminkten Gesicht und dem feinen, aus leichtem Stoff genähten Blazer lehnte sich in ...
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