1. Das Bangkok Syndikat 11


    Datum: 25.09.2018, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: bySena78

    ... jederzeit einer eingehenden Kontrolle seitens der Behörden standhalten würden. Auch dieser Gedankengang bestätigte ihr wieder, wie wichtig sie für den chinesischen Paten war. Ob dies allerdings reichte? Was wollte sie überhaupt von ihm fordern? Mehr Geld vielleicht? Eine Abwertung Noris?
    
    Jasmin schreckte zusammen, als es an ihrer Bürotür klopfte. Hastig verstaute sie die schwere Kassette wieder im Wertschrank und schloss diesen anschließend ab. Es war nicht normal, dass Wangs Lakaien zu früh aufkreuzten. Sie ging zur Tür und horchte.
    
    „Ja? Wer ist da?"
    
    „Lubana! Würdest du bitte kurz mit mir sprechen, Jasmin?"
    
    Die Klub-Chefin blickte genervt zur Wanduhr. In längstens zehn Minuten würde Wangs Prätorianergarde aufkreuzen.
    
    „Ganz kurz! Ich habe wenig Zeit."
    
    Sie schloss die Tür auf und ließ den Arzt eintreten.
    
    „Wie geht es dir?"
    
    Der Mediziner zeigte Anstalten, die Frau umarmen zu wollen. Die aber hielt ihn auf Distanz, wusste sie doch genau, dass er sie für sich zu gewinnen versuchte, obgleich sie nichts Reizvolles und Liebenswertes an ihm fand. Seine Miene verdüsterte sich zusehends, während er überlegte, das Büro wieder zu verlassen. Ein kurzer Blick streifte ihr Gesicht ... es wäre ihr wohl gleichgültig.
    
    „Ich habe dir erzählt, dass ich mich beim Boss über diese Bestie beschwert habe?"
    
    Jasmin sah zu ihm auf und nickte gelangweilt. Der Arzt hatte es jedes Mal erwähnt, wann immer er sie gesehen hatte. Er wusste um ihren Hass auf diese Frau und ...
    ... suchte sich über diesen den Weg in ihr Herz zu erschleichen.
    
    „Was du aber nicht weißt, ist das, was er ihr antun wird."
    
    Obwohl sie sich bemühte, konnte sie ihre aufkommende Neugier vor ihm nicht verbergen. Der Arzt aber wandte sich zur Tür, wohl wissend, dass sie ihn so nicht gehen lassen würde. Sein Pfeil hatte punktgenau getroffen und die seinerseits beabsichtigte Wirkung erzielt.
    
    „Was meinst du? Was soll er ihr schon antun wollen?"
    
    Erneut schickte sie einen raschen Blick auf die Uhr, sie hatte nur noch fünf Minuten.
    
    „Mir hat es einer seiner Schergen erzählt. Er hatte sich eine Infektion an seiner Eichel geholt, die ihm ziemlich zugesetzt hat. Jedenfalls wurde er ungemein redselig und hat mir detailliert berichtet, wie Wang dieses Vieh zwingen will, weiterhin in seiner Herde zu bleiben. Sie scheint für ihn wirklich sehr wichtig zu sein."
    
    Lubana warf seiner Angebeteten einen fragenden Blick zu.
    
    „Meinst du, zwischen den beiden ist mehr?"
    
    Jasmin starrte den Arzt fassungslos an. Im ersten Moment sah sie einen Sinn in der Vermutung des Doktors, dann aber wurde dieser von ersten Zweifeln beiseite gedrängt.
    
    „Du musst gehen! Wangs Männer werden gleich hier sein. Ich rufe dich später an, okay?" Der Arzt ließ sich von ihr zwar aus dem Büro auf den Gang hinaus schieben, wollte aber noch eine Antwort von ihr hören.
    
    „So lange will ich nicht warten, Jasmin, sag schon."
    
    Die Klub-Chefin näherte sich langsam seinem Ohr.
    
    „Glaubst du, er wird sie ...
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