1. Das Bangkok Syndikat 11


    Datum: 25.09.2018, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: bySena78

    ... begleitet von dem nur langsam verklingenden Gefühl in ihrem Unterleib. Dieses Scheusal war es nicht wert zu leben, niemand würde so einer Bestie auch nur eine einzige Träne nachweinen.
    
    Mühsam richtete sie sich auf, suchte ihre Kleidung zusammen und begann, sich wieder anzuziehen. Sie hörte Schritte im Flur, dem Klang nach tippte sie auf eine ihrer Damen.
    
    Jemand klopfte gegen die Tür, Nori konnte es also nichts ein.
    
    „Jasmin?"
    
    Die Klub-Chefin riss sich zusammen, setzte sich hinter ihren Schreibtisch und ordnete dessen völlig in Unordnung geratene Oberfläche.
    
    „Moment! Ich hab noch zu tun. Komm in zehn Minuten wieder!"
    
    Nur unter Aufbietung all ihrer Beherrschung gelang es ihr, die Stimme in gewohnter Weise erklingen zu lassen. Man hatte ihr gerade etwas gestohlen, von dem sie angenommen hatte, dass es ihr niemals genommen werden konnte, ihre Würde.
    
    Sie vernahm das leiser werdende Knallen der Absätze, bis es nach dem Schließen einer der Brandschutztüren schließlich verstummte. Was sollte sie jetzt tun? Den Paten kontaktieren? Es fiel ihr nur ein Mensch ein, der ihr vielleicht zu helfen bereit war. Widerwillig suchte sie im Register ihres Telefonverzeichnisses nach der Nummer des Doktors.
    
    Neunzehnter Tag, nachmittags, Patong, Phuket
    
    Na Ajutthaja hatte bis in den späten Vormittag hinein verschlafen. Tam und er hatten sich die ganze Nacht miteinander vergnügt, sich ihrer Leidenschaft hingegeben, nicht nur am Alkohol berauscht, sondern auch an der zwischen ...
    ... ihnen aufkeimenden Liebe. Es war zwischen ihnen etwas Besonderes am Entstehen, das Chai bislang verwehrt geblieben war. Trotz seiner Jugend schien Tam ein tiefer gehendes Interesse an ihm zu haben.
    
    Sein innerer Drang, den beruflichen Pflichten an diesem Tag nachzugehen, war bestenfalls bescheiden im Vergleich zu seiner Sehnsucht, Tams Liebe zu spüren. Dennoch ... Was half es?
    
    Mürrisch setzte er sich auf, ließ seine Hände durch das unrasierte Gesicht streichen und lauschte einen kurzen Moment dem verhaltenen Brummen des Klimagerätes. Selbst um diese Zeit waren Betrunkene auf den Straßen, hörte man das ausgelassene Lachen junger Menschen und dröhnenden Technomusik aus den Bars. Zumindest half ihm der Lärm, wach zu werden. Lustlos erhob er sich von der Liegestatt und stapfte ungehemmt gähnend ins Badezimmer. Genau in jenem Moment, da er die Duschkabine zu betreten gedachte, hörte er sein Handy klingeln. Wer auch immer ihn zu sprechen wünschte, er musste sich melden. Leise vor sich hin fluchend stellte er das bereits temperierte Wasser wieder ab und trabte zurück ins Hotelzimmer.
    
    „Ja bitte?"
    
    „Chai?"
    
    Der Detektiv erkannte die Stimme seiner Gesprächspartnerin sofort.
    
    „Yada?"
    
    „Ich habe etwas für dich herausgefunden, Chai. Eine Freundin von mir hat einige Kontakte in der schwarzen Szene. Sie hat sich für mich umgehört. Es gibt eine Domina in Phuket, die schon viele Jahre im Geschäft ist. Wenn du diese Frau, die mit Christian zusammen war, finden willst und sie ...