Das Bangkok Syndikat 09
Datum: 25.09.2018,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: bySena78
... verlassen, doch er hielt sie zurück.
„Gib ihnen, wie abgesprochen, noch bis morgen Zeit, Maria. Wenn es nichts fruchtet, fliegen wir hin und suchen unseren Sohn gemeinsam."
Die Rechtsanwältin blieb stehen und wandte sich ihm zu.
„Wir werden ihn finden, Maurice, und wenn es Jahre dauert."
Elfter Tag, früher Nachmittag, Bangkok
Der Lärm im Saal war verklungen. Zahllose Augenpaare folgten einem jungen Inder, der sich auf die Bühne begab und von Jasmin das begehrte Papier entgegennahm. Siebenundsechzigtausend Bath für eine Stunde mit dem Farang. Eine unwirkliche Summe.
Getuschel, neidische Blicke und hunderte Augenpaare folgten ihm, bis er wieder auf seinem Stuhl Platz genommen hatte.
Nori hatte die Szene aufmerksam beobachtet. Sie schien nun wesentlich besser gelaunt zu sein, als zu Beginn der Veranstaltung. Wenn Alain ähnlich hoch verkauft werden konnte, würden sie um die zehntausend Euro aus dieser Versteigerung gewinnen.
Jasmin, die noch immer neben ihr stand, hob das Mikrofon an ihre Lippen, ging zu Alain, nannte sein Alter, Gewicht und Konstitution. Sanft lag ihre Hand auf seiner linken Po-Backe, strich dann über die straffe Haut seines Körpers hinweg. Ein euphorisches Lachen verließ ihre Lippen, dann rief sie auch schon den festgesetzten Mindestpreis aus, der mit zehntausend Bath bemessen war.
Dieses Mal schien es ein bizarr und unwirklich scheinender, stark tätowierter Hüne zu sein, der die Auktion gewinnen wollte. So überbot er mit ...
... aggressiven Gesten jedes Offert eines Schwulenpärchens um weitere zehntausend Bath, bis dieses bei neunundsiebzigtausend schließlich aufgab. Er hob seine Arme, ließ sich von der Menge feiern und stolzierte mit geschwollener Brust zu Jasmin auf das Podium, die ihm seinen Leihschein aushändigte.
Nori warf ihrer blonden Kollegin einen interessierten Blick zu. Kim schien ihres Eigentums wegen in großer Sorge zu sein.
„Nori!"
Die Domina drehte sich um und blickte Jasmin fragend an. Langsamen Schrittes ging sie auf ihre Chefin zu, nicht ohne sich noch einmal zu Tom umzudrehen, der ruhig auf seiner Bank lag und sich seinem Schicksal ergeben hatte.
„Wir machen heute richtig Geld, ist dir das klar? Herr Wang wird zufrieden sein, sehr zufrieden. Das ist allein dein Verdienst, Nori, das muss man ehrlich zugeben."
Die strenge Thai-Domina dachte an das letzte Zusammentreffen mit dem Paten. Übelkeit stieg in ihr hoch, gepaart mit abgrundtiefem Hass und rasender Wut. Er würde sie wieder betrügen, hatte ihr nicht umsonst gesagt, wie sehr er sie brauchen würde. Jedes seine Worte war eine Botschaft an sie gewesen und sie würde bald die Gewissheit haben, ob sie mit ihrer Vermutung richtig lag.
„Die Termine werden so schnell wie möglich absolviert, Nori. Gib da Kim gleich noch Bescheid bitte. Und dieser grobschlächtige Kerl dort ... er soll ja keine Spuren an Alain hinterlassen. Wenn doch, hat das direkte Konsequenzen für uns. Das darf einfach nicht passieren! Verstehst du?"
Nori ...