Das Bangkok Syndikat 09
Datum: 25.09.2018,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: bySena78
... und begann damit, seine Fesseln zu lösen. Sie ging vorsichtig zu Werke und kümmerte sich dieses Mal auch um die Lederfixierungen an seinen Fußknöcheln. Sie überlegte kurz, dann öffnete sie auch das Schloss an seinem Halsband.
„Geh auf die Toilette! Ich möchte, dass du die nächsten Stunden bei mir bleibst."
Christian zitterte, raffte sich mühsam auf, musste sich an den Wänden abstützen, um nicht zu stürzen. Er setzte sich auf die Porzellanschüssel, versuchte, gegen Angst und Schmerz anzukämpfen. Er hörte Noris Schritte, sie war wohl auf dem Weg zu ihm. Hastig rollte er etwas Toilettenpapier ab, trocknete damit seine Tränen. Er atmete tief durch und sah dann auf seine Füße hinunter.
Dann erblickte er die schwarzen Spitzen ihrer hochhackigen Stiefel, fühlte ihre Hand, die durch sein Haar strich. Vorsichtig drückte sie auf seinen Hinterkopf, bis er, nach vorn über gebeugt, mit seiner Stirn ihren Bauch berührte.
„Fertig?"
Er nickte leicht, woraufhin sie die Spülung betätigte. Sie deutete auf die Toilettenpapierrolle und beobachtete ihn, als er sich säuberte.
„Komm!"
Sie reichte ihm ihre Hand und führte ihn zurück zum Bett.
„Ich will dich ganz nahe bei mir haben, Christian."
Er verstand, legte sich auf seinen Rücken, und erwartete, dass sie sich an seine Seite legen würde. Doch Nori wollte mehr, legte sich auf seinen Bauch, bedeckte seinen Körper mit dem ihren.
„Drück mich an dich ran!"
Sie nahm ihre Brille ab und legte sie auf den kleinen ...
... Beistelltisch, sah zu ihm hoch, schenkte ihm ein kurzes Lächeln und legte ihren Kopf auf seine Brust. Kurz darauf spürte sie seine Hände auf ihrem Rücken, fühlte deren angenehme Schwere. Ein tiefer Seufzer entwich ihrem Mund, ihre Augen wurden schwer, dann schlief sie auf ihm ein.
Elfter Tag, morgens Bangkok
Tom hatte an Uaans Seite, deren Entzugserscheinungen von Mal zu Mal zunahmen, kaum Schlaf gefunden. Die nackten Körper dicht aneinandergepresst, schenkte er ihr Trost, versuchte, die Zeit zu überbrücken, bis die Chefin dieser Hölle Uaans Sucht wieder bedienen und vertiefen würde.
Nur zweimal war Nori am gestrigen Tag aufgetaucht, hatte ihnen Schalen mit Reis gebracht, ihr Trinkwasser gewechselt und Uaan mitgenommen, um ihr erneut eine Injektion zu verabreichen. Toms Freundin geriet nach jeder Injektion in eine unnatürliche Euphorie, schien ihre Lage plötzlich nicht mehr ernst zu nehmen und sich sogar über seine Wut und Verzweiflung lustig zu machen.
Der Deutsche aber sah die eigene Kraft immer mehr schwinden und verfiel in schleichende Resignation, die mehr und mehr von ihm Besitz ergriff. Die Möglichkeit einer Rettung erschien ihm nicht mehr gegeben, Nori hatte offenbar alles getan, um die Spuren der drei Deutschen erfolgreich zu verwischen. Selbst wenn die Behörden nach ihnen suchten, mit jedem verstreichenden Tag wurden die Chancen, dass sie letztendlich doch noch gefunden werden würden, geringer.
Toms Augen tasteten die Zelle suchend ab. Wie spät es wohl war? Er ...